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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Strukturierte interprofessionelle Betreuung ausgewählter chronischer Erkrankungen in Primärversorgungseinheiten. Erfahrungsberichte ausführender Gesundheitsberufe  
 Einleitung: Zwei Drittel aller Menschen über 15 Jahre leiden in Österreich an mindestens einer der häufigsten chronischen-nicht übertragbaren Krankheiten. Disease Management Programme (DMPs) stellen einen effektiven und vielversprechenden Weg dar, um die Betreuung von chronischen Krankheiten zu optimieren. Im Auftrag des Gesundheitsfonds Steiermark wurden daher vom Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Forschung die „Chronikerprogramme“ ins Leben gerufen, die in der Steiermark den ersten Schritt zur kontinuierlichen Betreuung von sechs chronischen Erkrankungen (KHK, Hypertonie, COPD, Asthma bronchiale, Depression und Osteoporose) setzen sollen. Ziel dieser Diplomarbeit ist es anhand von Experteninterviews mit ausführenden Gesundheitsberufen die Chronikerprogramme qualitativ zu analysieren.

Methoden: Es erfolgte die Durchführung von neun Experteninterviews (fünf DGKPs, vier Ärztinnen und Ärzte) aus fünf Primärversorgungszentren, welche die höchsten Erfahrungswerte in der Durchführung der Chronikerprogramme aufweisen. Anschließend wurde eine qualitative Interviewanalyse nach Mayring durchgeführt.

Ergebnisse: Die Interviewpartnerinnen und -partner wurden zu den Themen strukturierte Betreuung, Patientenverhalten, interprofessionelle Zusammenarbeit, Kompetenzaufteilung, Schulungen, Administration und die Alltagstauglichkeit der Chronikerprogramme befragt. Die strukturierte, proaktive, engmaschige und ganzheitliche Betreuung in den Chronikerprogrammen, inklusive der interprofessionellen Zusammenarbeit mit der klar definierten Kompetenzaufteilung, wurde von den Befragten befürwortet und mit zahlreichen Vorteilen behaftet. Als limitierend für die Alltagstauglichkeit der Programme wurde insbesondere die aktuell angewandte Dokumentationsform, die mangelhafte Honorierung, die Personalknappheit und der Zeitmangel angesehen. Die relevantesten Verbesserungsvorschläge waren folglich die Einführung eines PVE-einheitlichen digitalen Dokumentationssystems und einer adäquaten Honorierung, sowie die Bereitstellung einer ausreichenden Personalkapazität mit entsprechender Ausbildung.

Diskussion: Letztlich kommt in dieser Diplomarbeit klar zum Ausdruck, dass sowohl aus ärztlicher, als auch pflegerischer Sicht an die Sinnhaftigkeit der Chronikerprogramme geglaubt wird und die Vorteile deutlich die derzeit noch bestehenden Herausforderungen überwiegen. Der Wunsch des Gesundheitspersonals zur Fortführung und weiteren Entwicklung des Projektes scheint offensichtlich, wenngleich für eine optimale Alltagstauglichkeit noch einige Verbesserungsschritte zu bewältigen sind.  
 Primärversorung; Chronikerprogramme; strukturierte Betreuung; interprofessionelle Zusammenarbeit; Kompetenzaufteilung; Patientenempowerment; Adhärenz  
 
 2024  
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 Allgemeinmedizin
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Spanring, Sarah
Betreuende Einrichtung / Studium
  Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Korsatko, Stefan; Priv.-Doz. Dr.med.univ. MBA
  Glehr, Reingard Christina; Dr.med.univ.