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Bibliografische Informationen
 Grundprinzipien der Gesundheitsförderung und deren Umsetzung im Rahmen von Disease Management Programmen Empfehlungen für die Einführung in der Primärversorgung am Beispiel der chronischen Herzinsuffizienz  
 Die österreichische Gesundheitsversorgung findet zu einem großen Teil im niedergelassenen Bereich statt. Allgemeinmediziner betreuen in ihren Einzelordinationen die Bevölkerung. Einer Befragung aus dem Jahr 2014 zeigte, dass 85% der Befragten über einen Hausarzt verfügen und diesen auch als erste Anlaufstelle in gesundheitlichen Fragen aufsuchen. Wie in der Legaldefinition zur Primärversorgung formuliert, stellt die hausärztliche Praxis in unserem Gesundheitssystem die erste Kontaktstelle in gesundheitlichen oder medizinischen Problemen dar. Ebendort ist ein Arbeiten in einem multidisziplinären Team noch nicht (weit) verbreitet. Die Primärversorgung, wie sie bereit 1978 in der Deklaration von Alma Ata vorgesehen ist, ist in Österreich nicht wirklich ausgeprägt. Der Erhalt der Gesundheit soll den gleichen Stellenwert vorfinden wie die Krankenbehandlung. Durch die demographische Entwicklung, die zunehmende Lebenserwartung, Veränderungen in den Lebensgewohnheiten sind chronische Erkrankungen im Steigen begriffen. Diese stellen eine enorme Herausforderung für unser Gesundheitssystem dar. Die Krankenbehandlung chronisch kranker Patienten verschlingt einen enormen Teil der Gesundheitsausgaben. Die Grundprinzipien der Gesundheitsförderung spielen im Zusammenhang mit strukturierten Behandlungsprogrammen eine wichtige Rolle. Um nun die Gesundheitsförderung in die Krankenbehandlung integrieren zu können, wurde das Krankheitsbild der chronischen Herzinsuffizienz herangezogen. In Österreich leiden 1-2% der erwachsenen Bevölkerung an Herzinsuffizienz. Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz der Erkrankung und stellt bei Patienten über 65 Jahre, die häufigste Entlassungsdiagnose aus der stationären Behandlung dar. Die Wiederaufnahmeraten in Krankenanstalten sind hoch. Obwohl es eine Vielzahl von Leitlinien für die Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz gibt, ist die Therapie der Betroffenen oft unzureichend und suboptimal. Die Lebensqualität des Patienten ist eingeschränkt. Disease Management Programme als Teil der integrierten Versorgung sollen bei diesen Kritikpunkten ansetzen und die Versorgung des Patienten leitlinienkonform optimieren. Die Prinzipien der Gesundheitsförderung sind dabei nicht außer Acht zu lassen. Das bereits 2014 beschlossene Konzept zur Etablierung einer Primärversorgung in Österreich zeigt sich als wichtige Grundlage diesen Ansatz umzusetzen, da Disease Management Programme in das Leistungsspektrum der neuen Struktur aufgenommen werden sollen. Ein Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Verknüpfung von Gesundheitsförderung und Krankenversorgung am Beispiel von Disease Management Programmen darzustellen. Die wissenschaftliche Erkenntnis zeigt, dass Disease Management Programme chronisch Kranken nutzen und sich die Qualität der Krankversorgung verbessert.
Die vorliegende Arbeit basiert auf einer strukturierten Recherche der aktuellen Literatur. Aus der anschließenden Analyse sollen Good-Practice-Modelle identifiziert werden. Darauf aufbauend werden Empfehlungen für die Umsetzung in der Primärversorgungsstruktur abgeleitet. Die Prinzipien der Gesundheitsförderung sollen bei der Umsetzung von Disease Management Programmen in diesem Setting nachhaltig implementiert werden.
Aus den bereits in Österreich in einigen Bundesländen bestehenden Versorgungsprogrammen „Chronische Herzinsuffizienz“ zeigen sich gute Potenziale, die auch durch die Literatur untermauert sind. Diese sind jedoch sehr heterogen. Die Grundprinzipien der Gesundheitsförderung lassen sich dennoch erkennen. Es erscheint sinnvoll, ein österreichweit einheitliches Programm zu entwickeln. Unter Schaffung neuer und Anpassung der derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen und ein volles Bekenntnis aller Beteiligten zu den neuen Versorgungsformen, ist das österreichische Gesundheitswesen für die Anforderungen der Zukunft gut aufgestellt
 
 Gesundheitsförderung; Disease Management Programme; chronische Herzinsuffizienz  
 
 2017  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Decker, Brigitte; BA
Betreuende Einrichtung / Studium
  Medizinische Universität Graz
 UO 992 503 Universitätslehrgang; Master of Public Health (MPH)  
Betreuung / Beurteilung
  Mayer, Peter; Mag. MBA MSc