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Masterarbeit (wissenschaftlich) - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Edukative Maßnahmen zur Steigerung der Gesundheitskompetenz von Frauen hinsichtlich des Gebärmutterhalskrebs-Screenings - Ein systematisches Literaturreview  
 Hintergrund: Das Zervixkarzinom ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen und trotz vorhandener Präventionsmöglichkeiten forderte es im Jahr 2022 rund 350.000 Todesopfer. Hauptursache ist eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV), insbesondere den Hochrisiko-Typen 16 und 18. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verfolgt seit 2020 mit einer globalen Strategie das Ziel, Gebärmutterhalskrebs bis zum Ende des 21. Jahrhunderts zu eliminieren. Wesentliche Bestandteile dieser Strategie sind die HPV-Impfung und regelmäßige Screening-Untersuchungen zur Früherkennung. Allerdings variiert die Inanspruchnahme dieser Vorsorgeangebote stark. Neben strukturellen Hürden stellt eine mangelnde Gesundheitskompetenz eine zentrale individuelle Barriere dar. Diese beeinflusst das Wissen und das Verhalten gegenüber Vorsorgemaßnahmen maßgeblich. Laut Sörensen et al. (2012) kann Gesundheitskompetenz durch die Förderung individueller Kompetenzen, wie etwa durch Schulungsinterventionen gestärkt werden. Ziel dieser Arbeit ist es daher, aufzuzeigen, welche edukativen Interventionen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz von Frauen im Kontext des Gebärmutterhalskrebs-Screenings existieren und welchen Einfluss sie auf das Vorsorgeverhalten haben.



Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde als Forschungsdesign eine systematische Literaturrecherche gewählt. Da es sich bei dieser Arbeit um eine Update-Recherche handelt, orientierte sich das methodische Vorgehen an der Vorgehensweise von Naz et al. (2018). Die Entscheidung für eine Update-Recherche basiert darauf, dass seit der Veröffentlichung des ursprünglichen Reviews neue Primärstudien erschienen sind, welche neue Interventionen und Maßnahmen aufzeigen. Insbesondere der verstärkte Einsatz von digitalen Inhalten hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Es wurden fünf Datenbanken systematisch durchsucht und zusätzlich erfolgte eine Handsuche in Google Scholar. Die Literatursuche wurde im Ende Mai 2025 durchgeführt. Anschließend wurde die Qualität der Studien von zwei Reviewerinnen mit dem Effective Public Health Practice Project (EPHPP) Tool bewertet.



Ergebnisse: Insgesamt konnten zwölf Studien zur Beantwortung der Forschungsfrage herangezogen werden. Alle Interventionen enthielten einen edukativen Anteil, der sich sowohl in der Methode als auch im Umfang deutlich voneinander unterschied.

In vielen Studien wurde auf digitale Inhalte oder Blended-Learning-Methoden zurückgegriffen, in einigen Studien gab es noch klassische Präsenzschulungen und auch innovative Ansätze wie musikgestützte Bildungsprogramme oder multimediale Kiosks wurden zur Wissensvermittlung eingesetzt. Die Ergebnisse aller untersuchten Interventionen zeigten eine Verbesserung des Wissenstands der Teilnehmerinnen. Zusätzlich dazu konnten in einigen Studien unter anderem die empfundenen Barrieren reduziert und die Selbstwirksamkeit der Frauen gestärkt werden. Die Ergebnisse unterstreichen den positiven Effekt von Schulungsinterventionen auf das Wissen über Gebärmutterhalskrebs und die Teilnahmebereitschaft beziehungsweise tatsächliche Teilnahme an Screening-Untersuchungen.



Schlussfolgerung: Unterschiedliche edukative Maßnahmen können dazu beitragen, das Wissen, die Einstellung, die Selbstwirksamkeit und das Risikobewusstsein von Frauen positiv zu beeinflussen und somit potenziell die Gesundheitskompetenz in Hinblick auf das Gebärmutterhalskrebs-Screening zu stärken. Digitale Inhalte und Blended-Learning-Formate bieten in diesem Zusammenhang eine vielversprechende Möglichkeit, Schulungsinterventionen auch künftig flexibel und ortsunabhängig umzusetzen.  
 Gebärmutterhalskrebs-Screening; Gesundheitskompetenz; Edukative Interventionen; Digitale Gesundheitskompetenz; Frauengesundheit  
 
 2025  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hack, Kerstin; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Institut für Pflegewissenschaft
 UO 066 333 Masterstudium; Interprof. Gesundheitswissenschaften  
Betreuung / Beurteilung
  Großschädl, Franziska; Priv.-Doz. Dr.scient.med. BSc MSc