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Bibliografische Informationen
 Retrospektive Evaluation prä- und postoperativer Röntgenbilder von Patient*innen mit idiopathischer Skoliose: Analyse radiologischer Veränderungen im Langzeitverlauf  
 Hintergrund

Die idiopathische Skoliose ist die häufigste Art der Skoliose und betrifft insbesondere Mädchen im Kindes- und Jugendalter. Die Therapie erfolgt größtenteils konservativ, doch ein kleiner Teil der Patient*innen bedarf einer chirurgischen Korrektur. Ziel dieser Studie war die Beurteilung der radiologischen Veränderungen im Langzeitverlauf nach operativer Korrektur am Zentrum, mit Fokus auf die nicht fusionierten Abschnitte der Hals- und Lendenwirbelsäule, da diese als angrenzende Bereiche an die vorwiegend thorakale Fusion potenziell adaptive Veränderungen zeigen können.

Material und Methoden

Diese retrospektive Studie analysierte die radiologischen Veränderungen von 36 Patient*innen (32 weiblich, 4 männlich) im Langzeitverlauf, die zwischen 2009 und 2018 an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, Sektion Kinderorthopädie, des LKH-Univ. Klinikum Graz mit idiopathischer Skoliose operiert wurden. Die Messung der Cobb-Winkel erfolgte auf präoperativen, unmittelbar postoperativen und Follow-up-Röntgenaufnahmen nach mindestens fünf Jahren postoperativ. Erhoben wurden die proximal-thorakale, haupt-thorakale und thorako-lumbale/lumbale Krümmung in der Frontalebene sowie die HWS-Lordose, BWS-Kyphose und LWS-Lordose in der Sagittalebene. Anschließend erfolgte eine statistische Auswertung der Ergebnisse sowie deren Einordnung in den Kontext aktueller Literatur.

Ergebnisse

Die Patient*innen wurden mit durchschnittlich 16,5 Jahren operiert. Die Follow-up-Untersuchungen zur Ermittlung der Langzeitstabilität erfolgten nach mittleren 9,9 Jahren. In der Frontalebene zeigte sich eine hohe Stabilität der operativen Ergebnisse, die im Einklang mit den Ergebnissen vergleichbarer Studien standen. In der Sagittalebene zeigte sich im Bereich der Halswirbelsäule eine gute Stabilität ohne Hinweise auf die in der Literatur beschriebenen Lordosierungstendenzen im Langzeitverlauf. Die Brustwirbelsäule wies – wie aufgrund der Fusion zu erwarten – eine hohe Stabilität ohne klinisch relevante Veränderungen auf. In der Lendenwirbelsäule zeigten sich funktionelle Anpassungen mit positiver Entwicklung zur Wiederherstellung des sagittalen Gleichgewichts.

Schlussfolgerung

Die posteriore Korrekturspondylodese mittels Pedikelschraubeninstrumentierung zeigte im Langzeitverlauf stabile Ergebnisse ohne klinisch relevante Veränderungen. Die am Zentrum durchgeführten Korrekturen erwiesen sich als sicher und entsprechen den Resultaten anderer Studien. Aufgrund der dokumentierten Stabilität erscheinen regelmäßige, engmaschige Kontrolluntersuchungen im Langzeitverlauf bei asymptomatischen Patient*innen nicht zwingend erforderlich. Eine routinemäßige Nachsorge im Abstand von etwa zwei Jahren, wie auch in anderen Studien empfohlen, sowie weitergehende Untersuchungen bei klinischen Beschwerden scheinen ausreichend, um eine bedarfsgerechte und ressourcenschonende Nachsorge zu ermöglichen.

 
 Idiopathische Skoliose  
 
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 Orthopädie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Leichtfried, Dominik
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Saraph, Vinay; Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Windhaber, Jana Maria; Dr.med.univ.