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Bibliografische Informationen
 Die Rolle von Neurofilament light chain (NfL) als Biomarker für die Parkinson-Krankheit  
 Ziel

Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen Serum-Neurofilament light chain (NfL)-Werten und klinischen Parametern zu untersuchen sowie den diagnostischen und prognostischen Wert zu ermitteln, um zwischen Parkinson-Krankheit (PK) und gesunden Probandinnen und Probanden differenzieren zu können. Ergänzend wurde eine systematische Literaturrecherche zum aktuellen Forschungsstand zu NfL und der PK durchgeführt. Für die Analyse wurden Daten aus der Prospektive Datenbank für Bewegungsstörungen (PROMOVE, Graz, 2010), einer prospektiven Langzeitstudie, verwendet und mit den Ergebnissen der systematischen Literaturrecherche verglichen.

Methoden

Unsere Studie umfasste 93 Teilnehmende, darunter 46 PK erkrankte Patientinnen/Patienten (PK-Gruppe) aus der PROMOVE-Datenbank und 47 gesunde Personen (HC-Gruppe) aus der Austrian Stroke Prevention Family Study (ASPS-Family). Die Serum-NfL-Werte wurden mit dem Simoa HD-1 Analyzer (Quanterix, NF-Light™ Advantage Assay-Kit) gemessen. Zu Studienbeginn erfolgten klinische und bildgebende Untersuchungen des Gehirns. Im Verlauf der Studie erhielten Personen mit PK bis zu sechs Jahre lang jährliche klinische Untersuchungen.

Ergebnisse

Die NfL-Werte waren zu Studienbeginn und im Verlauf signifikant höher in der PK-Gruppe im Vergleich zur HC-Gruppe. Im longitudinalen Verlauf stiegen die NfLWerte in der PD-Gruppe stärker an als in der HC-Gruppe, insbesondere bei männlichen Teilnehmenden unserer Kohorte. In der PK-Gruppe zeigte sich keine signifikante Korrelation zwischen Mini-Mental State Examination (MMSE)- und NfL-Werten. In der HC-Gruppe hingegen waren höhere NfL-Ausgangswerte prädiktiv für niedrigere MMSE-Werte bei der Follow-up-Untersuchung. Zudem zeigte sich bei der Follow-up-Untersuchung in der HC-Gruppe eine negative Korrelation zwischen den NfL-Werten und den MMSE-Werten. Wiederum zeigte

die neuropsychologische Testbatterie Consortium to Establish a Registry for Alzheimer’s Disease (CERAD), dass in der PK-Gruppe höhere NfL-Ausgangswerte prädiktiv für niedrigere globale kognitive Leistungen bei der Follow-up-Untersuchung waren. Im Unterschied dazu zeigten die NfL-Werte zu Studienbeginn und im Verlauf keinen Zusammenhang mit motorischer Beeinträchtigung oder der Progression motorischer Symptome und hatten keinen prädiktiven Wert für den motorischen Verlauf.

Schlussfolgerungen

Wie bereits vorbeschrieben waren auch in unserer Kohorte die NfL-Werte in der PK-Gruppe höher als in der HC-Gruppe und zeigten im Zeitverlauf einen stärkeren Anstieg. Bei Personen mit PK waren erhöhte NfL-Werte mit kognitiven Beeinträchtigungen assoziiert und prädiktiv für eine zukünftige kognitive Verschlechterung. Im Gegensatz zu anderen Studien war eine Korrelation zwischen NfL und motorischer Beeinträchtigung nicht vorhanden. Zusammenfassend zeigt sich in unserer Studie, dass NfL eher ein Biomarker für kognitive als für motorische Beeinträchtigungen ist.  
 Parkinson-Krankheit, Biomarker, Neurofilament, Neurofilament light chain (NfL), Simoa  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Günes, Timur
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Neurologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schwingenschuh, Petra; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Kern, Daniela; Univ. FÄ Dr.med.univ.