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Bibliografische Informationen
 Diabetes mellitus und nicht-traumatische Amputationen - ein Literaturreview  
 Zusammenfassung
Hintergrund: Ein Viertel der Menschen mit Diabetes mellitus entwickelt im Rahmen der Erkrankung ein diabetisches Fußsyndrom und 20% davon benötigen im Verlauf eine Amputation. In 85% der Fälle gelten diabetische Fußulzerationen als Ursache für diabetesbedingte Amputationen. In vielen Industrieländern stellt Diabetes mellitus die häufigste Ursache für nichttraumatische Amputationen dar. Eine Amputation ist für die Menschen mit Diabetes mellitus sowohl physisch als auch psychisch sehr belastend und die Mortalität ist hoch. Zudem sind solche Eingriffe mit hohen Kosten verbunden. Um entgegenzusteuern und derartige Komplikationen zu verringern oder sogar zu vermeiden, ist es von Bedeutung, über die Geschlechtsunterschiede, die sozioökonomischen Faktoren und die allgemeinen Risikofaktoren einer diabetesbedingten Amputation Bescheid zu wissen und Personen mit einem erhöhten Risiko zu erkennen.
Forschungsfrage: Inwiefern beeinflussen das Geschlecht, sozioökonomische Faktoren und allgemeine Risikofaktoren die Rate diabetesassoziierter Amputationen der unteren Extremität?
Methoden: Die Literatur wird in Form eines Reviews mittels Mesh-Suche und Freitextsuche ermittelt. Hierfür wurde die Datenbank Pubmed nach Studien exklusive Case-Reports durchsucht, die von 01. Jänner 2000 bis 31. Mai 2022 publiziert wurden.
Ergebnisse: Das Literaturreview umfasst 16 eingeschlossene Studien. Die folgenden Variablen waren mit einem erhöhten Risiko einer diabetesassoziierten Amputation verbunden: männliches Geschlecht, ein niedriger sozioökonomischer Status, die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit, psychische Erkrankungen sowie Fußulzera in der Vorgeschichte bzw. bereits stattgehabte Amputationen. Auch Faktoren, welche in Zusammenhang mit der Diabetesdauer, Diabetesschwere und Krankheitseinstellung stehen, erhöhen das Amputationsrisiko, darunter die Diabetes- und Ulcusdauer, höhere HbA1c-Werte, ein höheres Lebensalter, eine Wundinfektion oder Osteomyelitis bzw. ein Gangrän, ein niedriger Body Mass Index, kardiovaskuläre Risikofaktoren und Komorbiditäten, eine periphere arterielle Verschlusskrankheit, Nierenfunktionsstörungen, eine diabetische Polyneuropathie und Retinopathie sowie eine Insulintherapie.
Schlussfolgerung: In diesem Literaturreview wurden mehrere Prädiktoren für eine diabetesassoziierte Amputation der unteren Extremität identifiziert. Es gibt neben geschlechtsspezifischen Unterschieden auch deutliche sozioökonomische Unterschiede hinsichtlich des Risikos für Amputationen der unteren Extremität bei Menschen mit Diabetes mellitus.
 
 Diabetes mellitus - Fußulzera - Amputationen - Geschlechtsunterschiede - Gender - sozioökonomische Faktoren - Risikofaktoren  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Winter, Magdalena
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Scheipl, Susanne; Univ. FÄ Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.
  Mader, Julia; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.