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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Metabolische Effekte von lipidsenkenden Therapien in einem tertiären Zentrum – eine retrospektive Studie  
 Hintergrund:
In mehreren Studien konnte der lipidsenkende Effekt sowie die positiven kardiovaskulären Auswirkungen von Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ 9 (PCSK9) -Hemmern gezeigt werden. Aus diesem Grund sind diese Präparate in zunehmender Anwendung in der lipidsenkenden Therapie von Patientinnen und Patienten mit einem hohen kardiovaskulären Risiko. Daten aus dem klinischen Alltag sind jedoch weiterhin rar, besonders bei Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2. Ziel dieser retrospektiven Analyse war die Wirksamkeit von PCSK9-Hemmern in der Senkung von Low-Density Lipoprotein Cholesterin (LDL-C) unter Routinebedingung in einer Lipidstoffwechsel- Spezialambulanz zu untersuchen.

Methodik:
Eine retrospektive Analyse von Daten aus der elektronischen Patientenakte wurde durchgeführt. Patientinnen und Patienten mit verordneter Therapie mit einem PCSK9-Hemmer (Alirocumab oder Evolocumab) zwischen 2016 und 2019 wurden in die Studie einbezogen. Die Patientencharakteristika der Studienpopulation, der Effekt auf LDL-C und HbA1c sowie das Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen über einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten wurden analysiert.

Ergebnisse:
237 Patientinnen und Patienten mit einer Erstverordnung eines PCSK9-Hemmers zwischen Jänner 2016 und September 2019 wurden ermittelt. Nahezu alle Patientinnen und Patienten (97,5%) erhielten PCSK9-Hemmer zur Sekundärprävention. 26,2% der Gesamtpopulation hatten Diabetes mellitus als Begleiterkrankung. Häufig wurde von einer Unverträglichkeit von Statinen (83,1%), von Ezetimib (44,7%) oder beider Arzneistoffe (42,6%) berichtet. Drei Monate nach Einleitung einer PCSK9-Hemmer Therapie erreichten 61,2% der Patientinnen und Patienten LDL-C Werte <70 mg/dl und 44,1% Werte unter <55 mg/dl. Der mediane LDL-C Spiegel konnte von 141 mg/dl zur Baseline, auf 60 mg/dl nach 3 Monaten und auf 66 mg/dl nach 12 Monaten gesenkt werden, bedeutend einer LDL-C Senkung von 57,5% nach 3 Monaten und von 53,6% nach 12 Monaten.
Nach 3 Monaten zeigte sich in Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 ein höherer Anteil mit LDL-C Werte im Zielbereich im Vergleich zu Nicht-Diabetikern (51% vs. 41,5% mit Werten <55 mg/dl, 69,4% vs. 58,5% <70 mg/dl). Dieser höhere Prozentsatz bei Diabetes mellitus Typ 2 zeigte sich nach 12 Monaten unter Therapie noch deutlicher (58,8% vs. 30,1% mit Werten <55 mg/dl; 70,6% vs. 49,6% <70 mg/dl). Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und unzureichend kontrolliertem Blutzuckerwerten (HbA1c >54 mmol/mol) zeigten eine höhere LDL-C Reduktion, hatten jedoch ein höheres Risiko eines kardiovaskulären Ereignisses.

Schlussfolgerung:
Eine signifikante Reduktion von LDL-C und ein hoher Prozentsatz von Patientinnen und Patienten mit LDL-C Werten im empfohlenen Zielbereich konnte beobachtet werden. In Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 erreichte ein höherer Anteil die LDL-C Ziele als in jenen ohne Diabetes mellitus. Trotz verordnetem PCSK9-Hemmer konnten in einige Patientinnen und Patienten nicht die Therapieziele der aktuellen Leitlinien erreichen. Ein besonderes Augenmerk sollte auf diese Personen gelegt werden, um die Therapieziele zu erreichen und kardiovaskuläre Ereignisse zu verhindern.
 
 PCSK9 Hemmer; lipidsenkende Therapie;  
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Fischer, Laurenz Tizian
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Mader, Julia; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Aberer, Felix; Univ. FA Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.