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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die diastolische Dysfunktion und ihr Einfluss auf die kardiopulmonale Belastbarkeit bei PatientInnen mit Leberzirrhose unterschiedlichen Schweregrades  
 Grundlagen und Ziele: PatientInnen mit Leberzirrhose können eine zirrhotische Kardiomyopathie mit linksventrikulärer diastolischer Dysfunktion (LVDD) entwickeln. Die Prävalenz der LVDD und ob diese die kardio-pulmonale Belastbarkeit dieser PatientInnen einschränkt ist unklar. Unter der Annahme, dass die LVDD eine häufige Entität bei LeberzirrhotikerInnen darstellt und deren aerobe Leistungskapazität negativ beeinflusst, ist es das Ziel dieser Arbeit, neben der Prävalenz, den Einfluss der isolierten LVDD auf die Belastbarkeit unabhängig vom Child-Pugh (CP)-Score, zu evaluieren.

Methoden: PatientInnen mit Leberzirrhose wurden konsekutiv zwischen 2011 und 2016 an der Medizinischen Universität Graz, Österreich, rekrutiert. Die Ergebnisse von Blutuntersuchungen, Lungenfunktion, Blutgasanalyse, 2D-Echokardiographie, 6-Minuten-Gehtest (6MGT) und Spiroergometrie wurden ausgewertet. Ausschlussgründe waren belastungseinschränkende pulmonale oder kardiale Erkrankungen. Die Beurteilung der LVDD erfolgte nach den aktuellen Empfehlungen der ESC (2016) und der ASE/EACVI (2016).

Ergebnisse: 161 PatientInnen (männlich N=117; Altersdurchschnitt: 58 Jahre (51-63 Jahre) wurden in die retrospektiven Analysen eingeschlossen. Davon waren N=71 CP A, N=67 CP B und N=23 CP C. Die Prävalenz der LVDD betrug 33%. N=106 hatten keine LVDD, N=26 hatten eine milde, N=24 eine moderate und N=3 eine schwere LVDD. N=2 Personen waren nicht einteilbar. Die Prävalenz der LVDD war höher, je fortgeschrittener die Leberzirrhose war (CPA: 29%, CPB: 27%, CPC: 65%, p=0.005). Wenngleich die Gesamtkohorte eine eingeschränkte Belastbarkeit mit 421±93m im 6MGT und 59(46-77) (%Soll) Spitzensauerstoffaufnahme (Peak V’O2) zeigte, gab es weder signifikante Unterschiede der Leistungsparameter in den LVDD-Gruppen, noch ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem globalen Marker der LVDD E/E‘ und der Peak V’O2 (rs=-0,049; p=n.s.) bzw. dem 6MGT (rs=-0,136; p=n.s.).

Schlussfolgerungen: Unseres Wissens nach ist dies die erste Studie, welche den isolierten Einfluss der LVDD auf die kardio-pulmonale Belastbarkeit in einem heterogenen Kollektiv von LeberzirrhotikerInnen evaluiert hat. Es konnte gezeigt werden, dass die milde und moderate LVDD häufig vorkommt, wohingegen schwere Formen der diastolischen Dysfunktion selten auftreten. Trotz Einschränkungen der aeroben Leistungskapazität konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen der LVDD und der Leberzirrhose nachgewiesen werden, sodass die LVDD nicht als Ursache für die Belastungseinschränkung dieser PatientInnen angesehen werden kann.  
 zirrhothische Kardiomyopathie, Leberzirrhose, diastolische Dysfunktion, Prävalenz, Belastbarkeit  
 
 2019  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Sassmann, Teresa
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kovacs, Gabor; Priv.-Doz. Dr.med.
  Douschan, Philipp; Dr.med.univ.