| Hintergrund: Die Leberzirrhose ist eine schwerwiegende Erkrankung, die mit Veränderungen der physiologischen Funktionen des ganzen Organismus einhergeht. Mit zunehmendem Erkrankungsschweregrad entsteht durch den zirrhotischen Organumbau und den erhöhten Gefäßwiderstand in der Leber ein portaler Hypertonus. Das Vorliegen solcher pathologischen Druckverhältnisse führt zur Ausbildung von Kollateralen und einem hyperdynamen Zirkulations-Syndrom. Des Weiteren können andere Komplikationen wie Ösophagusvarizen, Aszites, eine hepatische Enzephalopathie, ein hepatopulmonales Syndrom, portopulmonaler Hypertonus oder ein hepatorenales Syndrom auftreten. Die Rechtsherz- und Lebervenenkatheterdaten stammen von Leberzirrhotikerinnen und Leberzirrhotikern, von denen die meisten auf der Lebertransplantationsliste stehen und einen fortgeschrittenen Child-Pugh und MELD Score haben. In wie fern Korrelationen von portalen hämodynamischen Parametern der Lebervenenkatheteruntersuchung mit systemischen und pulmonalen hämodynamischen Werten der Rechtsherzkatheteruntersuchung vorliegen ist bis jetzt noch nicht geklärt. Auch der Einfluss des Alters auf die pulmonale Hämodynamik bei Leberzirrhotikerinnen und Leberzirrhotikern wurde bisher noch nicht untersucht. Hauptziel dieser Diplomarbeit ist es, mögliche Zusammenhänge der portalen mit der systemischen und pulmonalen Hämodynamik herzustellen, sowie ein Korrelation oder einen Einfluss des Lebererkrankungsschweregrades (Child-Pugh und MELD Score) zu prüfen. Des Weiteren soll diese Arbeit aufzeigen, ob das Alter auf die pulmonale Hämodynamik bei dieser Patientinnen- und Patientengruppe einen Einfluss hat.
Methoden: Die Daten von 42 Patientinnen und Patienten mit Leberzirrhose, an denen jeweils eine Rechtsherz-, sowie Lebervenenkatheteruntersuchung durchgeführt worden sind, wurden anhand einer deskriptiven, explorativen und induktiven Statistik untersucht.
Ergebnisse: Es konnten schwache Korrelationen des pulmonal-arteriellen systolischen Druckes PAPs (p<0,01), des pulmonal-arteriellen mittleren Druckes PAPm (p<0,05), des pulmonal-arteriellen Wedge-Druckes PAWP (p<0,01), sowie des zentralvenösen Druckes ZVD (p<0,05) mit dem hepatovenösen Druckgradienten gefunden werden. Auch konnte ein Zusammenhang des Herzzeitvolumens HZV (p<0,05) und des systemischen vaskulären Widerstandes (p<0,05) mit dem Lebererkrankungsschweregrad gezeigt werden. Das Alter scheint nicht nur, wie in der Literatur beschrieben bei gesunden Probandinnen und Probanden, sondern auch bei Leberzirrhotikerinnen und Leberzirrhotikern einen Einfluss auf die pulmonale Drucksituation zu haben. Weiteres war in unserer Studienpopulation das Vorkommen eines pulmonalen Hypertonus mit zehn (23,8%) Probandinnen und Probanden auffällig häufig. Von Ihnen haben sechs (14,3%) einen postkapillären pulmonalen Hypertonus, zwei (5%) einen Hypertonus bei hyperdynamer Zirkulation und zwei (5%) einen portopulmonalen Hypertonus. |