| In der Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 ist die intensivierte Insulintherapie
(IIT) der Goldstandard, da dadurch am ehesten eine normale Blutzuckereinstellung
möglich ist. Hierfür wurden von verschiedenen Firmen kleine, mobile Insulinpumpen
entwickelt. Der Basalbedarf unter Nüchternbedingungen wird mittels Basalrate
abgedeckt. Bei Mahlzeiten bzw. Blutzuckerspitzen wird dies durch den Patienten
mittels Insulinbolus korrigiert. Insulinpumpen geben den Insulinbolus mit
unterschiedlicher Geschwindigkeit ab, wodurch die Boluslänge beeinflusst wird. Es
zeigte sich, dass abhängig vom Hersteller eine hohe Variabilität der Boluslänge
besteht (z.B. Firma Animas: 2 Sekunden pro Insulineinheit; Firma Medtronic: 40
Sekunden pro Insulineinheit).
Um Unterschiede in der Pharmakodynamik von unterschiedlichen Boluslängen zu
untersuchen, wurde an der Medizinischen Universität Graz eine Studie durchgeführt,
bei der 20 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 in jeweils zwei Clampexperimenten,
in randomisierter Abfolge ein subkutaner schnell wirksamer Insulinbolus (Insulin
lispro: 15 Einheiten) über eine Boluslänge von 30 Sekunden (Animas IR 2020) und
zehn Minuten (Medtronic Minimed Paradigm 512) verabreicht wurde.
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Auswertung und Analyse der
Pharmakodynamik mittels Glukoseclamp. Zu diesem Zweck, erfolgte nach der
Datenerfassung die statistische Analyse und graphische Auswertung. Die
pharmakodynamische Auswertung ergab, dass bei einem kurzen Bolus die maximale
Insulinwirkung auf die Glukose eher und zu einem früheren Beginn der
Insulinwirkung im Vergleich zum langsamen Bolus führte. Hieraus kann nun
geschlossen werden, dass ein kurzer Bolus sich positiv auf klinisch relevante
Eigenschaften in der Insulintherapie auswirkt. Es wird daher empfohlen,
Insulinpumpen einheitlich mit kurzen Boli auszustatten.
Gefördert durch das EU-Projekt „Artificial Pancreas at Home (AP@home)―,
Projektnummer 47138, www.apathome.eu. |