| Einführung: Das diabetische Fußsyndrom ist neben Retinopathie und Nephropathie eine der folgenschwersten Komplikationen des Diabetes mellitus. Dabei spielt die diabetische Polyneuropathie und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) eine wesentliche Rolle bei der Entstehung des diabetischen Fußsyndroms. Läsionen am Fuß können bei PatientInnen mit Diabetes mellitus zu Komplikationen führen, die bei verzögerter oder ineffektiver Behandlung mit einer Amputation der gesamten Extremität enden kann. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde untersucht, welche Faktoren die Abheilungszeit von Fußulzera beeinflussen können.
Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden alle Erstvorstellungen von PatientInnen mit neu aufgetretenem Fußulkus ab dem Jahr 2010 an der Diabetesambulanz der Universitätsklinik für Innere Medizin evaluiert. Die Beurteilung der Ergebnisse erfolgte anhand von Patientencharakteristika (Alter, Geschlecht, Diabetestyp), Zeit von Erstvorstellung bis Abheilung, Rezidivrate, Laborparameter (HbA1c, Kreatinin), Art der Druckentlastung (VFE, TCC, WCS), professionelle Fußpflege und Gefäßstatus. Die Daten wurden mittels deskriptiver Statistik ausgewertet.
Ergebnisse: In dieser Datenanalyse wurden 62 PatientInnen erfasst. Die mittlere Abheilungszeit der Fußläsionen lag im Durchschnitt bei 97 Tage. 8% der untersuchten PatientInnen wiesen Rezidivulzera innerhalb von einem Jahr auf. Der VFE war die am häufigsten verwendete Art der Druckentlastung. Bei männlichen Patienten traten die Fußulzera häufiger auf, aber Patientinnen zeigten eine gering höhere Heilungstendenz. Fußläsionen traten häufiger bei älteren PatientInnen auf, jedoch hatte das Alter in dieser untersuchten Gruppe keinen Einfluss auf die Abheilungsrate.
Schlussfolgerung: Im Rahmen eines DFS ist mit verzögerten Abheilungsraten zu rechnen. Dabei begünstigen eine adäquate Druckentlastung, vorhandene Durchblutung und professionelle Fußpflege die Abheilung der Ulzera, was in der Behandlung des DFS berücksichtigt werden sollte.
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