| Hintergrund: In den aktuellen Richtlinien zur intradermalen Hauttestung mit Insektengift wird eine stufenweise Verabreichung mit 15-20 min Wartezeit zwischen den einzelnen Testkonzentrationen empfohlen. Das Ziel der vorliegenden Studie ist die Evaluierung der Nebenwirkungen bei gleichzeitiger intradermaler Verabreichung aller Testkonzentrationen.
Patienten und Methoden: Bei 484 PatientInnen mit einer anamnestisch erhobenen anaphylaktischen Reaktion nach einem Hymenopterastich wurden simultane Hauttestungen durchgeführt. Alle Testkonzentrationen (0,00001, 0,0001, 0,001, 0,01, 0,1, 1 g/ml) wurden gleichzeitig intradermal injiziert. Aus Sicherheitsgründen wurde vor jeder Testung ein intravenöser Zugang gelegt. Die jeweiligen Testprotokolle wurden hinsichtlich unerwünschter Nebenwirkungen ausgewertet.
Ergebnisse: Bei 6 (1,2 %) von 484 PatientInnen waren Nebenwirkungen während der Testung objektivierbar: 2 zeigten vasovagale Symptome nach Anlegen des intravenösen Zugangs; 3 gaben Hitzegefühl, Schwindel und Atemnot nach Verabreichung der Testkonzentrationen an; nur 1 Patientin zeigte eindeutige allergische Symptome während des Hauttests: flächige Rötung am getesteten Arm, Schüttelfrost, Übelkeit, jedoch keine Tachykardie oder Hypotension.
Schlussfolgerung: Simultane intradermale Hauttestung ermöglicht eine zeitsparende und dennoch sichere Diagnostik der Insektengiftallergie. Prospektive Studien mit einer großen Anzahl von PatientInnen sind zur genauen Evaluierung der Häufigkeit von Nebenwirkungen notwendig. |