| Immer mehr Studien beschäftigen sich mit dem Einfluss von Sarkopenie auf das postoperative Überleben von Patient*innen. Sarkopenie wird als Risikofaktor für erhöhte Mortalitätsraten und das Auftreten von Komplikationen nach Eingriffen unterschiedlicher Art angesehen. Diese Studie untersucht einen möglichen Zusammenhang zwischen Sarkopenie und postoperativem Überleben von Patient*innen mit Pankreaskarzinom, einer hochmalignen Erkrankung mit besonders schlechten Überlebensraten. Es wurden die Überlebensdaten von 206 Patient*innen, die an der Abteilung für Allgemeinchirurgie des LKH-Univ. Klinikum Graz behandelt wurden, analysiert. Dabei wurden nur jene Patient*innen eingeschlossen, bei denen eine operative Entfernung eines Pankreaskarzinoms mit kurativer Intention durchgeführt wurde. Der Skeletal Muscle Index, gemessen auf Höhe des 3. Lendenwirbels (L3SMI), wurde unter Verwendung von präoperativen CT-Bildern berechnet und als Marker für Sarkopenie herangezogen. Patient*innen, deren L3SMI im niedrigsten geschlechtsspezifischen Quartil lag, wurden der Sarkopenie-Gruppe zugeordnet. Es wurde eine Überlebenszeitanalyse nach Kaplan-Meier-Methode für 12 sowie 36 Monate nach Resektion durchgeführt. Diese Analyse zeigte, dass das postoperative 1-Jahres-Überleben niedriger war in der Gruppe der Sarkopenie-Patient*innen (58.9 % vs. 72.6 %). Die Überlebenszeitanalyse wurde zusätzlich getrennt nach Geschlechtern durchgeführt. In der Gruppe der Männer war der Unterschied im 1-Jahres- Überleben noch deutlicher zu sehen: 55.4 % der Männer mit Sarkopenie und 73.6 % der Männer ohne Sarkopenie waren nach einem Jahr noch am Leben. Allerdings erreichte keines dieser Ergebnisse im Log-Rank-Test statistische Signifikanz (p = 0.13 in der geschlechterunabhängigen Analyse und p = 0.1 in der Gruppe der Männer). Im postoperativen 3-Jahres-Überleben zeigte sich kein Unterschied zwischen Patient*innen mit und ohne Sarkopenie. Die Überlebenswahrscheinlichkeit nach Resektion eines Pankreaskarzinoms hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass Sarkopenie einen negativen Einfluss auf das postoperative Überleben haben könnte, der geschlechtsabhängig ist und mit wachsendem zeitlichem Abstand von der Operation abnimmt. |