| Hintergrund: Atemphysiotherapie ist ein wichtiger begleitender Bestandteil der Therapie auf der Intensivstation, um die Intubationsdauer und den Aufenthalt so kurz wie möglich zu halten. Aktuell existiert keine Leitlinie zur atemphysiotherapeutischen Betreuung auf der pädiatrischen Intensivstation. Physiotherapeut*innen mit speziellen fachlichen Kompetenzen im Bereich der Atemphysiotherapie können Maßnahmen effektiver und gezielter auszuführen, was den Bedarf an gut trainiertem Personal deutlich macht.
Methodik: In dieser Studie wurden leitfadengestützte Expert*innen-Interviews durchgeführt, welche transkribiert und mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring (2008) analysiert wurden. Mit zwölf Physiotherapeut*innen, welche in vorab definierten pädiatrischen Intensivstationen tätig sind, wurde Kontakt aufgenommen. Insgesamt nahmen elf Physiotherapeut*innen an der Studie teil.
Ergebnisse Diese Arbeit verschafft einen Überblick über die Krankheitsbilder sowie die Indikationen einer atemphysiotherapeutischen Betreuung auf der pädiatrischen Intensivstation. Verschiedenste atemphysiotherapeutische Maßnahmen sowie der Einsatz von Hilfsmittel im klinischen Alltag werden erläutert. Weiters konnte ein Überblick über die Inhalte der Ausbildungen der in dieser Studie befragten Physiotherapeut*innen erstellt werden.
Schlussfolgerung: Es ist eine allgemein gültige Leitlinie notwendig, um ein einheitliches Arbeitsfeld in der Atemphysiotherapie auf der pädiatrischen Intensivstation zu schaffen. Spezifische Fortbildungsmöglichkeiten in diesem speziellen Fachbereich sollten angestrebt werden, um die fachlichen Qualifikationen weiter zu fördern. Um die Frage der Ressourcen fachlich und objektiv zu klären und in der Folge auch eine Leitlinie zur atemphysiotherapeutischen Betreuung erstellen zu können, benötigt es weitere Studien. |