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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Prospektive Bewertung von Lebensqualität und Behandlungsergebnissen bei Patienten mit intermittierender Selbstdilatation nach Urethrotomia interna.  
 Hintergrund:

Bei kurzstreckigen Harnröhrenstrikturen wird primär die Urethrotomia interna nach Sachse (DVIU) als operative Therapieoption angeboten. Hierbei erfolgt eine transurethrale Inzision unter Sicht. Um ein Rezidiv der Striktur zu unterbinden, kann Patienten postoperativ eine intermittierende Selbstdilatation (ISD) mittels Einmalkatheter angeboten werden.



Ziel der Studie:

Langzeitergebnisse zu Lebensqualität (QoL) und klinischen Parametern nach DVIU aufgrund einer Harnröhrenstriktur und folgender ISD sind selten. Daher bezog sich die Zielsetzung der aktuellen Untersuchung darauf, Patienten-berichtete Ergebnisse (PROM) zu QoL und Symptomatik sowie die urodynamischen Parameter bei einer großen Gruppe von Patienten unter ISD nach DVIU zu untersuchen.



Methoden:

Insgesamt wurden Daten von 106 Patienten, die zwischen 2014 und 2023 eine ISD nach DVIU ausführten, in die Studie eingeschlossen. Vor Beginn der ISD wurde in der klinischen Routine bei jedem Patienten eine Baseline-Erhebung vorgenommen. Im Anschluss fanden Follow-up Untersuchungen in regelmäßigen Intervallen (6, 24, 36 und 48 Monate) statt. Dabei wurden folgende Fragebögen für die Datenerhebung genutzt: International Prostate Symptom Score (IPSS), IPSS-Quality of life (IPSS-QoL), Patient Global Impression of Severity (PGI-S) und Patient Global Impression of Improvement (PGI-I). Daneben wurden weitere Parameter wie die maximale Harnflussrate (Qmax), das Restharnvolumen, die Komplikationsrate und die Rezidivrate von Strikturen erhoben. Für die statistische Aufbereitung der Follow-up-Daten im Vergleich zur Baseline wurden lineare gemischte Modelle genutzt.



Ergebnisse:

Die Patienten warten im Mittel 70 Jahre alt (Interquartilsbereich [IQR]: 59-76). Die durchschnittliche Veränderung des IPSS von der Baseline nach den Zeitintervallen 6, 24, 36 und 48 Monate lag bei jeweils -5.25, -3.71, -7.67 und -5.02 Punkten. Im Vergleich dazu veränderte sich der mediane IPSS-QoL um -1.26, -0.92, -1.61 und -0.85 Punkte zur Baseline. Die Werte des PGI-I verhielten sich jeweils folgendermaßen: 2.12, 2.13, 1.82 und 2.55 Punkte. Der Qmax lag bei 106 auswertbaren Patienten durchschnittlich bei 24 ml/s (IQR: 15–30). Die Strikturrezidivrate unter ISD-Therapie nach DVIU lag bei 9,43%. Daneben bestand die häufigste Komplikation aus Harnwegsinfektion (HWI) mit 9,4% (HWI mit Fieber: 4,7%; HWI ohne Fieber: 4,7%), gefolgt von Schmerzen und frustraner ISD mit jeweils 0,94%.



Diskussion:

Bei Harnröhrenstriktur-Patienten nach DVIU mit ISD zeigte sich eine positive Entwicklung in Bezug auf die Parameter der QoL und Symptomatik (IPSS, IPSS-QoL, PGI-I, PGI-S) im Vergleich zur Baseline. Zusätzlich zeigte sich neben der Beständigkeit der urodynamischen Parameter eine geringe Komplikationsrate und annehmbare Striktur-Rezidivrate.

 
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Macek, Jannis Daniel Manfred
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Urologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Leitsmann, Marianne; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MHBA
  Scheipner, Lukas; Dr.med.univ.