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Bibliografische Informationen
 Parvovirus B19 Infektion/Reaktivierung nach allogener Stammzelltransplantation im Kindes- und Jugendalter an der Klinischen Abteilung für pädiatrische Hämato-Onkologie, in den Jahren 2000 bis 2019. Eine retrospektive Studie an 124 PatientInnen.  
 Zusammenfassung
Hintergrund:
Eine Infektion mit Parvovirus B19 (PVB19) kann bei Immunsuppri-mierten zu schweren chronischen Anämien, Panzytopenien und schließlich zu einem komplizierten Verlauf einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSZT) führen. In dieser Studie soll die Häufigkeit von PVB19-Infektionen im Kindes- und Jugendalter nach allogener HSZT betrachtet werden. Daneben soll die Auswirkung auf den Posttransplantationsverlauf und mögliche klinische Ma-nifestationen (Verlauf der Hämoglobin-Werte, Verlauf der Retikulozytenzahlen und Verlauf der immunologischen Rekonstitution) in Beobachtungsgruppen mit und ohne PVB19 Infektion untersucht werden. Außerdem gilt es, eventuelle Zu-sammenhänge zwischen Transplantationsdaten (Konditionierungschemothera-pie, Stammzellmanipulation, Stammzellquelle und Stammzelltyp) und dem Auf-treten einer PVB19-Infektion darzustellen.
Material und Methoden:
Für diese Studie wurden demografische, transplantations-spezifische und laborchemischen Daten aus elektronischen und archivier-ten Krankenakten von allen 124 Kindern und Jugendlichen verarbeitet, die im Zeitraum vom 01.01.2000 bis 01.06.2019 an der Abteilung für Pädiatrische Hämato-Onkologie der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizini-schen Universität Graz eine allogene Stammzelltransplantation erhielten. Die PCR-Screenings auf PVB19 fanden in den ersten 4 Monaten wöchentlich und danach zwei- bis achtwöchentlich statt.
Ergebnisse:
Bei 9 (6,25 %) aus 144 Posttransplantationsverläufen wurde PVB19 DNA nachgewiesen. Zusammenhänge zwischen den Transplantationsdaten und dem Auftreten einer PVB19-Infektion konnten nicht hergestellt werden. Bei ca. 2/3 der nachgewiesenen PVB19-Infektionen konnten keine spezifischen Symptome beobachtet werden. Der Nachweis einer PVB19-Infektion erfolgte im Median nach 66 [(6 - 113)] Tagen nach HSZT. Im Median blieb die Infektion im HSZT-Verlauf nur einmal nachweisbar und war im Median nach dem 89. Tag nach HSZT nicht mehr nachzuweisen. Es konnten keine signifikanten Unter-schiede der Hb-und Retikulozytenwerte zwischen den Beobachtungsgruppen festgestellt werden. PatientInnen mit einer PVB19-Infektion zeigten keine verzö-gerte immunologische Rekonstitution nach HSZT.
Schlussfolgerung:
Eine Infektion mit PVB19 kommt im Posttransplantationsver-lauf einer HSZT bei Kindern- und Jugendlichen in der vorliegenden Studie mit einer Inzidenz von 6,25 % selten vor. Bei 66,6 % der positiven PVB19-Fälle konn-te kein negativer Einfluss auf den Posttransplantationsverlauf festgestellt wer-den. Bei 33,4 % konnte kein nachweislicher Zusammenhang zwischen einer PVB19-Infektion und auftretenden Komplikationen wie Panzytopenie und einem fehlenden Engraftment hergestellt werden.
 
 Parvovirus B19; allogene Stammzelltransplantation; Kindes- und Jugendalter  
 
 2022  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Friedrich, Hildegard Franziska; B.Sc.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Sperl, Daniela Ingrid; Univ. FÄ Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Perwein, Thomas; Dr.med.univ.