| Hintergrund Lipoprotein(a) ist ein bekannter Risikofaktor für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ASCVDs). Aufgrund der Plasminogen-ähnlichen Struktur von Lp(a), die auf eine antifibrinolytische Wirkung hinweist, wird vermutet, dass es auch die Entstehung und den Verlauf von venösen Thromboembolien (VTEs) beeinflusst. Mehrere Studien haben bereits den Zusammenhang zwischen erhöhtem Lp(a)-Spiegel und dem Risiko für VTEs untersucht und erhielten widersprüchliche Ergebnisse.
Zielsetzung Diese Arbeit soll zeigen, ob es eine Korrelation zwischen der Lp(a)-Konzentration und dem Schweregrad von Lungenembolien gibt.
Methoden Es wurde eine retrospektive Datenanalyse von Patient*innen durchgeführt, die an der klinischen Abteilung für Angiologie der Universitätsklinik Graz, Österreich, aufgrund einer Lungenembolie behandelt wurden. Patient*innen mit der Diagnose Lungenembolie und mit zumindest einmal gemessener Lp(a)-Konzentration wurden eingeschlossen. Für die statistische Auswertung wurden die Lungenembolie-Fälle in Übereinstimmung mit den 2019 ESC guidelines for the diagnosis and management of acute pulmonary embolism nach Schweregrad in 4 Gruppen unterteilt: -low-risk, -intermediate low-risk, -intermediate-high-risk und -high-risk. Der Studienzeitraum umfasst die Zeit vom 1. Januar 2002 bis 1. August 2020.
Ergebnisse Wir analysierten 1.171 Patienten mit Lungenembolie (LE), von denen 450 (38 %) eine LE von niedrigem Risiko, 508 (43 %) eine LE von niedrigem bis mittlerem Risiko, 104 (9 %) eine LE von mittlerem bis hohem Risiko und 109 (9 %) eine LE von hohem Risiko hatten. Die mittlere Lp(a)-Konzentration betrug in der ersten Gruppe 15 mg/dL [25. bis 75. Perzentil: 10-34], in der zweiten 15 mg/dL [10-33], in der dritten 13 mg/dL [10-41] und in der vierten ebenfalls 13 mg/dL [10-29].
Schlussfolgerung Wir konnte keine Korrelation zwischen der Lp(a)-Konzentration und dem Schweregrad von Lungenembolien beobachten. |