Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Morphomechanische Beschreibung der menschlichen Mundschleimhaut - Fokus auf die mechanischen Eigenschaften der Mandibula  
 Hintergrund

Das Gewebe der Mundschleimhaut ist verschiedensten Kräften ausgesetzt, insbesondere während des Kauaktes. Unter den Kaukräften unterliegen die oralen Weichteile einer erheblichen elastischen Verformung. Die vorliegende Studie befasst sich mit den biomechanischen Eigenschaften der Mundschleimhaut des menschlichen Unterkiefers im unfixierten Zustand. Die Studie untersucht biomechanische Parameter von chemisch unbehandelten menschlichen Proben der Gingiva im Vergleich zur beweglichen Mundschleimhaut. Frühere Studien konnten zeigen, dass Unterschiede in der Elastizität und Mobilität im Bereich der befestigten Gingiva und der beweglichen Mundschleimhaut bestehen. Es wird ein höheres E-Modul der befestigten Gingiva im Vergleich zur beweglichen Mundschleimhaut erwartet. Dies wurde bisher nur an chemisch fixierten menschlichen Proben getestet.



Material und Methoden

Die Proben wurden mithilfe einachsiger Materialanalysen getestet, durch die mögliche Unterschiede in der Belastbarkeit zwischen der befestigten Gingiva und der alveolären Schleimhaut erhalten werden können. Anschließend wurde das osmotische Stressprotokoll verwendet, um den Wassergehalt im Gewebe zu bestimmen und anzugleichen. Die Gewebeproben wurden nach Vorbelastungszyklen auf Versagen getestet.



Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigten, dass die befestigte Gingiva eine höhere Zugfestigkeit (19,4 ± 17,5 MPa) und Steifigkeit aufwies, als die alveoläre Schleimhaut (4,8 ± 3,3 MPa). Der Elastizitätsmodul der befestigten Gingiva war höher als der der bukkalen Schleimhaut. Außerdem zeigten die Cauchy-Spannungs-Dehnungs-Diagramme einen signifikant höheren Wert für die befestigte Gingiva der ortsabhängigen Proben. Darüber hinaus wurde eine statistische Signifikanz der Versagensspannung zwischen den Gruppen der befestigten Gingiva und der Alveolarmukosa festgestellt. In beiden Gruppen erreichte die befestigte Gingiva einen höheren Wert als die Alveolarschleimhaut. In keinem der zugehörigen richtungsabhängigen Tests wurde ein Unterschied festgestellt.

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass Gewebe aus verschiedenen intraoralen Regionen ein unterschiedliches morphologisches und mechanisches Verhalten aufweisen, was in Zukunft durch histologische Analysen bestätigt werden kann. Darüber hinaus können die Ergebnisse dieser Studie für verschiedene klinische Anwendungen im Bereich der menschlichen Mundschleimhaut nützlich sein und als Grundlage für die Erstellung von Hypothesen für weitere Studien dienen. Künftige Experimente könnten auch unter anderen Bedingungen durchgeführt werden, z. B. mit kürzeren Einfrierzeiten und größeren Probenmengen, um die Aussagekraft zu erhöhen und mögliche Messfehler auszuschließen.

 
 Biomechanik, Mundschleimhaut, Mandibula  
 
 2024  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Radetzky, Carolina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für makroskopische und klinische Anatomie
 UO 203 Zahnmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Antipova, Veronica Alexandra; Sen.Lecturer Priv.-Doz. Dr.med.dent.
  Hammer, Niels; Univ.-Prof. Dr.med.