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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Evaluierung lokalen und systemischen Auswirkungen von Tattooing  
 Hintergrund

Derzeit sind weltweit 20 % der Menschen tätowiert, und Untersuchungen zeigen, dass diese Zahl weiter steigt. Es gibt nur wenige internationale Vorschriften, obwohl die International Agency for Research on Cancer mehrere der in Tattoofarbe enthaltenen Komponenten als krebserregend eingestuft hat. Darüber hinaus gibt es immer noch zu wenig Wissen und Forschungsdaten über die Kinetik der Tattoofarben, sowie langfristige oder systemische Auswirkungen.

Zielsetzung

Ziel dieses Experiments war es, die potenzielle Migration und langfristigen Auswirkungen von Tattoofarben, welche bereits medizinische Anwendungen haben, besser zu verstehen. Sobald die Tattoofarbe in die Haut eingedrungen ist, wurde anhand der Farben Dynamik, die Migration und die Veränderungen analysiert.

Methoden

Es wurden vier weibliche Schweine untersucht. Mit Ausnahme eines Tieres (Kontrolle) wurden alle Tiere an der Innenseite des Oberschenkels jeder Extremität tätowiert. An den Tagen 7, 14 und 28 wurden Biopsien der Haut entnommen. Nachdem jedes Tier am 28. Tag eingeschläfert wurde, sind Homogenate des Gehirns, der Leber, der Milz und der Niere sowie der lokalen Lymphknoten entnommen worden. Nach der Analyse der Tintenzusammensetzung wurden alle Sonden verwendet, um das Vorhandensein von Bestandteilen der Tattoofarbe nachzuweisen.

Ergebnisse

In der Tattoofarbe wurden die folgenden Elemente entdeckt: Zirkonium (1,285 mg/kg), Kupfer (5,681 mg/kg), Titan (211,499 mg/kg), Aluminium (1,195 mg/kg) und Chrom (3 mg/kg). Außerdem wies die tätowierte Haut im Vergleich zur nicht tätowierten Haut statistisch signifikante (< 0,05) Ablagerungen der Elemente der Tattoofarbe auf. Im Vergleich zur Kontrolle stiegen die Werte für Titan um 238 mg/kg, Kupfer (+92 mg/kg), Aluminium (+108 mg/kg), Zirkonium (+23 mg/kg) und Chrom (+0,5 mg/kg). Außerdem enthielten die Lymphknoten Ablagerungen von Titan, Kupfer, Aluminium, Zirkonium und Chrom, die bei 422 mg/kg, 6925 mg/kg, 4918 mg/kg, 0,30,2 mg/kg bzw. 0,50,2 mg/kg statistisch signifikant (< 0,05) waren. Diese Ablagerungen waren in den Lymphknoten von Tieren mit Tätowierung 60-mal höher und waren in manchen Fällen die Hälfte der gesamten verbrauchten Tattoofarbe. Es gab keine nennenswerten Ablagerungen von Tintenbestandteilen in Niere, Leber, Milz oder Gehirn.

Schlussfolgerungen

Unseren Untersuchungen zufolge finden sich in den umliegenden Lymphknoten und in der Haut, erhebliche Konzentrationen einer Reihe gefährlicher Bestandteile von der Tattoofarbe. Im Hinblick auf mögliche Krankheiten, die mit Tätowierungen in Verbindung gebracht werden, werfen unsere Ergebnisse ein Licht auf die Sicherheit von Tätowierungen. Diese Ergebnisse können die zukünftige Forschung leiten, indem sie neue Informationen über die langfristigen Auswirkungen von Tätowierungen liefern. Daher ist weitere Forschung erforderlich, insbesondere in Anbetracht des möglichen Abbaus von Tätowierungspigmenten, wenn diese zur Entfernung gelasert werden.

 
 Tattoos; Haut; Tattoofarbe Kinetik  
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Cambiaso Daniel, Janos; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Chirurgie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kamolz, Lars-Peter; Univ.-Prof. Dr.med. MSc
  Spendel, Stephan; Ao.Univ.-Prof.i.R. Dr.med.univ.
  Kotzbeck, Petra; Ass.-Prof. Mag. Dr.rer.nat.