| Riesenzelltumore des Knochens. Effektivität und Sicherheit der Denosumab-Therapie: Einleitung Riesenzelltumore des Knochens sind seltene intermediäre Tumore, die lokal destruktiv wachsen und in wenigen Fällen in die Lunge metastasieren. Betroffen sind meist junge PatientInnen zwischen 20 und 45 Jahren. Im Röntgenbild zeigen sich osteolytische Läsionen. Histologisch ist dies mit der Anwesenheit von osteoklastischen Riesenzellen mit bis zu 50 Zellkernen zu erklären, welche von den eigentlichen neoplastischen Tumorzellen rekrutiert werden. Der Therapieansatz der Wahl besteht in vielen Fällen aus einer rein chirurgischen Therapie, in herausfordernden Fällen allerdings steht auch eine systemische Therapie mit dem humanen Antikörper Denosumab zur Verfügung. Ziel dieser Diplomarbeit ist die Evaluierung der Effektivität und Sicherheit der Denosumab-Therapie. Methodik Die Durchsicht der orthopädisch-onkologischen Tumordatenbank diente der Analyse aller PatientInnen mit Riesenzelltumoren, welche seit 1998 an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie therapiert wurden. Zur Diagnosesicherung erfolgte in Kooperation mit dem pathologischen Institut eine genaue histologische, immunhistochemische und genetische Aufarbeitung. Die statistische Auswertung erfolgte mit IBM SPSS Statistics, Version 26. Neun detaillierte Fallberichte über die Therapie mit Denosumab vervollständigten die Analyse. Ergebnisse Insgesamt wurden 54 PatientInnen analysiert, darunter 28 Frauen und 26 Männer. Das durchschnittliche Alter lag bei 37,9 Jahren. Hauptsymptom wie auch Hauptgrund, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, waren Schmerzen. Die Tumorgrößen schwankten zwischen 1 und 17 cm. Rezidive betrafen circa ein Viertel (25,9%) der PatientInnen. Alle PatientInnen erhielten primär eine chirurgische Therapie, in 9 Fällen wurde auch Denosumab zur Therapie verwendet. Im Mittel betrug der Beobachtungszeitraum 68,9 Monate. Ein Fortschreiten der Tumorerkrankung unter Denosumab wurde in keinem Fall beobachtet. Kalzifizierung fand in 6 Fällen statt. In 6 Fällen wurde eine Operation durch Denosumab deutlich erleichtert, in einem weiteren wurde von einer chirurgischen Therapie gänzlich Abstand genommen. Symptomlinderung dagegen konnte in 3 Fällen nicht erzielt werden. Eine Nebenwirkung von Denosumab wurde beschrieben: An der Stelle der Injektionen trat eine kalzifizierte Weichteilläsion auf, welche chirurgisch entfernt wurde. Keine weiteren Nebenwirkungen traten auf. Schlussfolgerung Denosumab führte durch verbesserte Operationsmöglichkeiten zu mehr Beweglichkeit und besseren Therapieerfolgen. Radiologisches und histologisches Therapieansprechen war deutlich erkennbar. Schmerzreduktion konnte allerdings nicht immer erreicht werden. Hinsichtlich der Sicherheit von Denosumab traten keine Bedenken durch diese Analyse auf. |