| Hintergrund: Das Rauchen von Zigaretten wurde mit postoperativen Komplikationen und einem erhöhten Risiko einer frühzeitigen Revisionsoperation nach primärer Knieendoprothetik (KTEP) assoziiert. Ziel dieser Arbeit ist es, die Komplikationsraten nach KTEPs zwischen RaucherInnen, ehemaligen RaucherInnen und NichtraucherInnen zu vergleichen, um einen Überblick über die diesbezüglichen Verhältnisse in Österreich zu erhalten. Methoden: Insgesamt wurden 681 PatientInnen, die zwischen 2003 und 2006 an der Abteilung für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie am LKH Radkersburg eine KTEP erhalten hatten, retrospektiv nach ihrem Raucherstatus unterschieden. Komplikationen und Revisionen waren während des potentiellen Follow-up von bis zu 17 Jahren dokumentiert worden. Mittels Chi-Quadrat Test wurden Raucherstatus und Revisionen verglichen. Das postoperative Outcome wurde mittels klinischer Scores erfasst: Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index (WOMAC), Visual Analogue Scale (VAS), Short-Form 12 Physical Component- und Mental Component Summary (SF-12PCS/MCS), und dem Knee Society Score (KSS). Ergebnisse: RaucherInnen, ehemalige RaucherInnen und NichtraucherInnen zeigten keine statisch signifikanten Unterschiede hinsichtlich der gesamten Anzahl an Komplikationen. RaucherInnen (13/46, 28.3%) hatten tendenziell ein höheres Risiko einer Revisionsoperation als NichtraucherInnen (103/596, 17.3%, p=0.062) ohne statistisch signifikanten Unterschied. RaucherInnen (9/46, 19.6%) zeigten ein statistisch signifikant und klinisch relevant höheres Risiko Weichteilkomplikationen zu erleiden als NichtraucherInnen (56/596, 9.4%, p=0.028). RaucherInnen hatten außerdem bessere Ergebnisse im KSS function (79.4 ±24.2, 64.1 ±26.0; p<0.001) und SF-12PCS (41.2 ±10.9, 36.8 ±10.4; p=0.0197) als NichtraucherInnen, gaben präoperativ jedoch stärkere Schmerzen an (8.3 ±1.2, 7.6 ±1.4; p=0.0031). Schlussfolgerung: RaucherInnen zeigen ein höheres Revisionsrisiko als NichtraucherInnen in Bezug auf Weichteilkomplikationen. Ehemalige RaucherInnen und NichtraucherInnen hatten ähnliche Komplikationsraten, was besonderen Fokus auf die Raucherentwöhnung richtet. Bezüglich des funktionellen Outcomes schnitten alle Rauchergruppen gut ab, was einen positiven Effekt der KTEP unabhängig vom Raucherstatus zeigt. |