| Einleitung:
Das Granuloma pyogenicum (GP) ist ein relativ häufig vorkommender Tumor im Kindesalter. In den meisten Fällen handelt es sich um dermale Hautläsionen, die als Papeln oder pilzförmige Auflagerungen auftreten können. Der häufigste Grund für eine Vorstellung in einer Spezialambulanz sind Blutungen und Schwellungen. Die Therapiemöglichkeiten sind vielfältig und reichen von einem beobachtenden Abwarten über ein Lapisieren bis hin zu einer chirurgischen Exzision. Welche Formen der Behandlung zu den besten Ergebnissen und zur geringsten Rezidivrate führen, ist noch nicht ausreichend untersucht. Ziel der Studie ist es, mehr Informationen über die Behandlung und Therapieerfolge von GP zu erhalten.
Matherial und Methoden:
Bei der vorgelegten Arbeit handelt es sich um eine retrospektive Analyse der von 28.04.2010 bis 13.12.2021 an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie der Medizinischen Universität Graz behandelten Patient*innen mit Granuloma pyogenicum. In die Studie wurden 153 Patient*innen vom dritten Lebensmonat bis zum 17. Lebensjahr eingeschlossen.
Ergebnisse/Diskussion:
In den Ergebnissen in Bezug auf die Erstbehandlung zeigt sich, dass chirurgische Eingriffe mit 137 Fällen (89,5 %) am häufigsten eingesetzt wurden, während das Lapisieren in nur 7 Fällen (4,58 %) durchgeführt wurde. Zusätzlich wurden in 4 Fällen (3,27 %) Verlaufsbeobachtungen und in 5 Fällen (3,27 %) eine Diathermie gewählt.
Die Komplikationsrate beträgt insgesamt 8,49 %; dies bedeutet, dass bei 13 von 153 Fällen Komplikationen auftraten. Am häufigsten trat eine Wundheilungsstörung auf (3,92 %), gefolgt von Rezidiven und Infektionen (jeweils 1,96 %) sowie eine allergischen Reaktion auf das gewählte Lokalanästhetikum (0,65 %), während bei 91,50 % der Versorgten ein komplikationsfreier Verlauf registriert wurde.
Nach der initialen Behandlung traten bei drei Patient*innen Rezidive auf (zwei männliche und eine weibliche Person). Die Zeit bis zum erneuten Auftreten eines GP variierte zwischen 5 und 78 Tagen, wobei die Rezidive ausschließlich an der oberen Extremität beobachtet wurden. Die ursprünglichen Therapien umfassten chirurgische Exzisionen unter Lokalanästhesie oder den Einsatz einer Warzentinktur, während die erneuten Eingriffe unter Vollnarkose durchgeführt wurden.
Schlussfolgerungen:
Die Ergebnisse zeigen, dass die chirurgische Exzision gute Therapieerfolge und eine geringe Rezidivrate aufweist und mit einem niedrigeren Risiko für Komplikationen verbunden ist. Diese Ergebnisse stimmen größtenteils mit jenen von bisherigen Studien überein, zeigen jedoch die Notwendigkeit weiterer Forschung zur Optimierung der Behandlungsstrategien für GP im Kindesalter auf. Im Rahmen der vorgelegten Arbeit konnten umfangreiche Erkenntnisse zum Granuloma pyogenicum gesammelt und mit der aktuellen Studienlage verglichen werden.
|