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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 ANTEIL VON FRAKTUREN BEI TUMORPATIENT*INNEN OHNE HISTOLOGISCHEN NACHWEIS VON MALIGNEM GEWEBE IM FRAKTURBEREICH Eine retrospektive, deskriptive Studie von atypischen und pathologischen Humerus- und Femurfrakturen  
 Einleitung: Bei Tumorpatient*innen kann der natürliche Knochenstoffwechsel durch verschiedene Faktoren gestört sein. Primäre und sekundäre Knochentumore, lebensverlängernde Therapien oder allgemeine Komorbiditäten sollten hier als Beispiele angeführt werden. Die Verabreichung von bone modifying agents (BMA) als Therapie von skeletal related events (SRE) bei Knochenmetastasen wird als Risiko für atypische Femurfrakturen (AFF) gesehen. Da sich die Lebenserwartung von Krebspatient*innen verlängert und die Dosierung von Bisphosphonaten (BP) und Denosumab bei Tumorpatient*innen relativ hoch ist, wird ein Anstieg an AFF befürchtet. Das Ziel dieser Arbeit ist es, den Anteil von nicht tumorösen Humerus- und Femurfrakturen zu bestimmen und so den Anteil von AFF und atypische Humerusfrakturen (AHF) zu schätzen.



Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive, deskriptive Studie durchgeführt. 362 Krebspatient*innen wurden analysiert, die zwischen 2006 und 2020 der traumatologischen Notaufnahme der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie an der Medizinischen Universität Graz zugewiesen wurden. Die Tumorpatient*innen wurden mit der Verdachtsdiagnose einer atypischen oder pathologischen Fraktur aufgenommen. Folgende Daten wurden erhoben und analysiert: Demographische Daten, Aufnahmedatum, Lokalisation der Fraktur, Diagnosezeitpunkt der Tumorerkrankung, deren Entität und Art der Therapie, Verschreibung von BMA, Glukokortikoiden und Vitamin D3 und Komorbiditäten.



Ergebnisse: Von den 362 Patient*innen, waren 57.18% weiblich und 42.81% männlich. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Fraktur betrug 67.44 Jahre. Die Diagnose des Primärtumors konnte bei 345 Patient*innen bestimmt werden. 64 Patient*innen hatten Brustkrebs, 56 hämatologische Neoplasien, 47 pulmologische Neoplasien, 46 urologische, 28 Neoplasien des Knochens und Weichgewebes, 15 hatten nicht tumoröse Läsionen und 37 andere Neoplasien. Bei 80 Patient*innen konnte kein Tumorgewebe im Frakturspalt gefunden werden. Die histologischen Daten der Frakturspaltanalyse waren bei 78 Patient*innen ergebnislos. Es wurden 108 Humerus- und 242 Femurfrakturen identifiziert. Von denen waren 7 nicht tumoröse, diaphysäre Humerus- und 6 nicht tumoröse, diaphysäre Femurfrakturen. The mittlere Zeit vom Zeitpunkt der Diagnose des Primärtumors bis zum Auftreten der Fraktur betrug 47.90 Monate. 70 Patient*innen unterzogen sich einer BMA-Therapie.



Diskussion: Die Anzahl an nicht tumorösen, diaphysären Frakturen des Humerus und Femurs werden als Schätzung von atypischen Frakturen angesehen, wohl wissend, dass atypische Frakturen nur durch die Analyse einer radiologischen Bildgebung bestimmt werden können. Die Ergebnisse dieser Studie sollten aufgrund von fehlenden Daten nur mit Limitation interpretiert werden. Zukünftige großangelegte Studien könnten Risikoprofile für Krebspatient*innen hervorbringen, um dadurch Frakturen zu vermeiden und die Lebensqualität der Patient*innen zu verbessern.



 
 pathologische Fraktur, atypische Fraktur, Tumorpatient*innen, bone modifying agents, Humerus, Femur  
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Schretthauser, Felix; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Reinbacher, Patrick; Dr.med.univ. MA