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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Auswirkungen von Gewichtsteilbelastung auf physiologische Reaktionen bei postoperativen Patientinnen und Patienten  
 Hintergrund
Nach herzchirurgischen Eingriffen sind Patientinnen und Patienten oft über längere Zeit immobil und müssen strenge Bettruhe einhalten. Die horizontale Körperposition und die verminderte Muskelaktivität haben negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Eintretender Muskelabbau, eine verminderte kardiale Anpassungsfähigkeit und orthostatische Hypotonie führen zu einem erhöhten Sturzrisiko und einer erhöhten Sterblichkeit. Um dem entgegenzuwirken und den Rehabilitationsprozess zu verbessern, untersuchten wir in dieser Studie die Auswirkungen einer täglichen 10-minütigen 15° Kopfhochlagerung auf postoperative Patientinnen und Patienten. Die hämodynamischen Parameter wurden nach einer Herzoperation gemessen.
Methodik
Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein prospektives Studiendesign gewählt. Die Patientinnen und Patienten wurden einer Kontrollgruppe (n=8) zugeteilt, in der keine Kopfhochlagerung durchgeführt wurde, und einer Interventionsgruppe (n=8), in der sie sieben Tage lang postoperativ täglich 10 Minuten in eine Kopfhochlagerung von 15° positioniert wurden. Am zweiten und siebten postoperativen Tag wurden der mittlere arterielle Druck, der periphere Gefäßwiderstand und die Herzfrequenz während eines Supine-to-Stand-Tests gemessen.
Ergebnisse
Die statistische Analyse der Ergebnisse zeigte signifikante Haupteffekte im Sinne einer höheren Herzfrequenz in der Interventionsgruppe (F(1, 7)=6,76, p<.035, η2= .49) beim Aufstehen, sowie eines niedrigeren peripheren Widerstands am Ende der Erholungsphase in der Interventionsgruppe (F(1,7)=6.059, p=.0043, η2=.0464). Der mittlerer arterieller Druck (F(1, 7)=4,156, p=.081, η2=.37) zeigte keine signifikanten Effekte zwischen den beiden Gruppen.
Diskussion
Der höhere Anstieg der Herzfrequenz während des Supine-to-Stand-Tests in der Interventionsgruppe deutet darauf hin, dass die gekippten Patientinnen und Patienten eine ausreichende orthostatische Belastung während der Intervention erhalten hatten. Orthostatische Belastung verbessert bekanntermaßen die Durchblutung der Beinmuskulatur, erhöht den venösen Rückstrom und trägt somit zur Aufrechterhaltung der allgemeinen Gewebedurchblutung bei. Der verminderte Gefäßwiderstand am Ende der Erholungsphase zeigt positive Auswirkungen der Behandlung auf den Barorezeptor Reflex an. Durch die vermehrte orthostatische Belastung konnte seiner Dekonditionierung entgegengewirkt werden. Somit zeigt unsere Studie, dass tägliche zehnminütige 15° Kopfhochlagerung auf der Intensivstation sicher eingesetzt werden können, um die Gesundheit der Patientinnen und Patienten zu sicherzustellen.  
   
 
 2022  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Lettner, Gregor Moritz
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Goswami, Nandu; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med. Dr.med.univ. MMedSci PhD.
  Schmid-Zalaudek, Karin; Mag. Dr.rer.nat.