| Einleitung: Bei der totalen Laryngektomie (TL) wird der Larynx vollständig entfernt, was zu einer Trennung des Luft- und Speiseweges sowie zum Verlust der Stimme führt. Die häufigste Indikation stellen fortgeschrittene Karzinome des Larynx und Hypopharynx dar. In den letzten Jahren wurden für diese PatientInnen zunehmend organerhaltende Therapieansätze mittels Radio- und Chemotherapie angewandt. Das Ziel dieser Studie war es, Komplikations-, Rezidiv- und Überlebensraten nach TL zu ermitteln und einen Einblick in die aktuellen Standards der Stimmrehabilitation zu geben. Methoden: PatientInnen, bei denen zwischen 01.01.2002 und 16.01.2018 an der HNO-Universitätsklinik Graz eine TL durchgeführt wurde, wurden mittels der elektronischen Datenbank "MEDOCS" identifiziert. Allgemeine und klinische Parameter wurden erhoben und ausgewertet. Ergebnisse: Insgesamt erfüllten 103 PatientInnen die Einschlusskriterien. 101 davon waren KrebspatientInnen, 2 wurden aufgrund von Aspirationsproblematik operiert. 88 der KarzinompatientInnen waren Männer und 13 Frauen mit einem medianen Alter von 63 Jahren. 72 PatientInnen hatten ein Larynxkarzinom und 22 ein Hypopharynxkarzinom. 13 PatientInnen unterzogen sich einer Salvage-Laryngektomie nach Versagen einer Radio- bzw. Chemotherapie. Die Komplikationsrate lag bei 58%. Als häufigste Komplikation trat eine pharyngokutane Fistelbildung auf, welche bei 29 Fällen beobachtet wurde. Die Überlebensrate betrug 83% nach einem und 64% nach drei Jahren. 30 PatientInnen entwickelten ein Rezidiv nach einer mittleren Dauer von 6 Monaten. 48 PatientInnen wurde eine Stimmprothese implantiert, die im Mittel nach 148 Tagen gewechselt werden musste. Kehlkopflose Stimmgebung erfolgte bei 43 PatientInnen mittels Ruktusstimme, bei 32 mittels Stimmprothese und bei 8 mittels Elektrolarynx. 28 PatientInnen verwendeten mehr als eine Methode. Konklusion: TL bleibt die Therapie der Wahl bei PatientInnen mit Karzinomen im Stadium T4a. Die Überlebens- und Komplikationsraten waren vergleichbar mit den Ergebnissen der aktuellen Literatur. Obwohl Stimmgebung mittels Stimmprothese den derzeitigen Goldstandard in der Stimmrehabilitation darstellt, können auch mit der Ruktussprache gute Ergebnisse erzielt werden, ohne Komplikationsrisiko der Prothesenimplantation und ohne Notwendigkeit eines Prothesenwechsels. |