| Die COVID-19-Pandemie hatte eine starke Auswirkung auf unser Leben und erschwerte nicht zuletzt Patient*innen den Zugang zu Gesundheitssystemen aller Art. Eine frühzeitige Diagnose von oralen Plattenepithelkarzinomen ist von entscheidender Bedeutung um ausgedehnte Therapien zu vermeiden und die 5-Jahres-Überlebensrate von Patient*innen zu erhöhen. Die aktuelle Studie
zielt darauf ab, die Auswirkungen der Pandemie auf das Tumorvolumen oraler Karzinome zum Zeitpunkt der Erstdiagnose zu quantifizieren. In einer retrospektiven Studie wurden alle Patient*innen mit neu diagnostizierten oralen Plattenepithelkarzinomen zwischen März 2018 und März 2022 erfasst. Ausgewertet wurden das TNM-Stadium und das Tumorvolumen. Die Tumorvolumina wurden anhand von Pathologie oder Radiologie Berichten berechnet. Insgesamt wurden 162 neu diagnostizierte Tumorfälle in diese Studie aufgenommen. Davon wurden 76 (46,9 %) Fälle der "Prä-COVID-19'-Gruppe und 86 (53,1 ) der "COVID-19"-Gruppe zugeordnet. Patient*innen, die während des "COVID-19"-Zeitraums diagnostiziert wurden, wiesen im Vergleich zur Kontrollgruppe ein signifikant fortgeschrittenes T-Stadium (p < 0,001) und ein größeres mittleres Tumorvolumen (53,16 ‡ 73,55 cm3 vs. 39,89 ‡ 102,42 cm3; p = 0,002) auf. Tumorvolumen und T-Stadium waren in der "COVID-19". Gruppe im Vergleich zu den Daten vor der Pandemie deutlich fortgeschritten. Das Aufschieben der zahnärztlichen Routineuntersuchungen könnte dieses Ergebnis erklären. Zahnärzte und Grundversorger sollten daher bei Routineuntersuchungen besonderen Wert auf das Screening für orale Karzinome legen. |
