| Das Mesotheliom entsteht durch die bösartige Vermehrung von Mesothelzellen und befällt am häufigsten das Brustfell (90 %), gefolgt von Bauchfell, Herzbeutel und Tunica vaginalis testis. Die Latenzzeit ist sehr lang und beträgt meist 20 - 70 Jahre. Diese Erkrankung wird mit Asbest in Verbindung gebracht (80 - 90 %) und betrifft hauptsächlich Männer. In Österreich gibt es jährlich etwa 100 neu diagnostizierte Fälle. Die Therapie hängt von vielen verschiedenen Parametern ab, wobei das Tumorstadium und der histologische Subtyp die wichtigsten sind. Frühe Stadien (I - IIIA) werden mit einem multimodalen Ansatz (Chemotherapie, Operation und Strahlentherapie) behandelt und in einer palliativen Situation wird eine Kombination aus Chemotherapie +/- Bevacizumab eingesetzt. In jüngster Zeit wurde auch eine personalisierte Immuntherapie eingeführt, aber die Prognose und die Behandlungsmöglichkeiten sind nach wie vor unbefriedigend. PD-L1 ist ein bekannter Biomarker für die Immuntherapie, der beim Mesotheliom nur vereinzelt vorkommt. PD-L1 hat auch eine prognostische Bedeutung. BAP-1 hingegen hat sowohl eine prognostische als auch die noch wichtigere diagnostische Bedeutung. Ziel unserer Studie war es, die Expression von PD-L1 und BAP1 in unserer Kohorte zu analysieren und mit klinischen Daten zu korrelieren. Für diese retrospektive Studie wurde eine Kohorte von 57 konsekutiven Mesotheliompatientinnen und Mesiotheliompatienten mit ausreichenden klinischen Daten und genügend Tumorgewebe für zusätzliche Färbungen verwendet. PD- L1 und BAP1 wurden gemäß den validierten Protokollen angefärbt. PD-L1 wurde mit dem Tumor Proportion Score ausgewertet und für BAP1 wurde das Vorhandensein eines Verlusts der Kernfärbung in den Tumorzellen erfasst. Die Mehrheit der Patientinnen und Patienten (75,4 %) hatte einen PD-L1-TPS <10 %, und dies korrelierte mit einem längeren Gesamtüberleben (45,15 vs. 18,53 Monate); dieser Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant. Der BAP1-Verlust lag bei 68,4 %, jedoch ohne statistisch signifikante Korrelation mit dem Überleben. Sowohl die PD-L1-Expression als auch die BAP1- Expression wiesen keine Korrelation mit anderen klinischen Parametern auf. Aufgrund mehrerer Einschränkungen unserer Studie (kleine Kohorte, unterschiedliche Antikörper im Vergleich zu einigen anderen Studien, unterschiedlicher Stichprobenumfang) konnten wir keine statistisch signifikanten Daten der analysierten Marker zeigen. Die in unseren Daten festgestellten Trends stimmen jedoch mit der Mehrzahl der zuvor veröffentlichten Studien überein und bestätigen die potenzielle prognostische Rolle beider Antikörper, selbst in unserer eher kleinen Studiengruppe. |