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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Inzidenz, Prognose und Auswirkung venöser und arterieller Thrombembolien bei PatientInnen mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom unter palliativer Erstlinientherapie mit Gemcitabine/nab- Paclitaxel oder FOLFIRINOX  
 Hintergrund:
Die Tumortyp spezifische Charakterisierung venöser und arterieller Thrombembolien bei PatientInnen mit Pankreaskarzinom kann individuelle Präventionsmaßnahmen verbessern. Diese retrospektive multizentrische Kohorten Studie liefert umfassende und aktuelle Untersuchungen von Inzidenz, Risikofaktoren und der Prognose venöser und arterieller Thrombembolien bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom unter palliativer Erstlinientherapie mit Gemcitabine/ nab-Paclitaxel oder FOLFIRINOX.

Material und Methoden:
PatientInnen mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom aus drei akademischen Zentren, die eine palliative Erstlinientherapie mit Gemcitabine/nab- Paclitaxel (GN) oder FOLFIRINOX erhalten haben wurden in die Studie eingeschlossen (n=455). Primäre Endpunkte waren objektiv bestätigte venöse Thrombembolien (tiefe Venenthrombose, Pulmonalarterienembolie, Eingeweidethrombosen) und/oder arterielle Thrombembolien (Myokardinfarkt, ischämischer Insult oder periphere Embolien). Kumulative Inzidenzen und Gruppenvergleiche von VTE/ATE Risiko wurden mittels competing risk Analysen berechnet. Der Einfluss von venösen und arteriellen Thrombembolien auf das Gesamtüberleben sowie auf das progressionsfreie Überleben wurden durch Multistate Modelle untersucht.

Ergebnisse:
Während einer medianen Beobachtungszeit von 26 Monaten [IQR: 14-144] wurden 86 VTE (kumulative Inzidenz: 20.0% [95% Konfidenzintervall (CI): 16.3-24.0]) und 11 ATE (kumulative Inzidenz: 2.8% [95% confidence interval (CI): 1.5-4.9]) beobachtet. Das Auftreten von VTE war mit einem statistisch signifikant höherem Sterblichkeitsrisiko (transition hazard ratio (THR) for VTE occurence: 1.59 [95% confidence interval (CI): 1.21-2.09])] und einem erhöhten Progressionsrisiko (THR 1.47 [95%CI: 1.08-2.01]) assoziiert, während das Auftreten von ATE mit einer numerisch, aber statistisch nicht signifikant höheren Mortalität einher ging (THR: 1.85 [95%CI: 0.87-3.94]). Hinsichtlich der Risikostratifizierung war der stärkste Risikofaktor für das Auftreten einer VTE eine VTE in der Vorgeschichte [sub-distribution HR (SHR) 3.29 [95%CI: 2.09-5.18]). Zwei validierte Risikostratifizierungsmodelle für das Auftreten der krebsassoziierten VTE, i.e. der Khorana- Score (SHR 0.78 [0.57-1.06]) und der CONKO- Score (SHR 0.87 [0.60-1.03]) zeigten keine statistisch signifikante Assoziation mit dem Auftreten einer VTE. Das Vorliegen einer zentralen arteriellen Verschlusskrankheit (ZAVK) war mit einem deutlich erhöhten ATE Risiko (SHR: 22.05 [95% CI: 6.83-71.22], p<0.001), vor allem mit dem Auftreten ischämischer Insulte assoziiert. Das Risiko von VTE oder ATE zeigte keinen signifikanten Unterschied in Abhängigkeit der Art der erhaltenen Erstlinientherapie.

Conclusio:
PatientInnen mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom unter palliativer Erstlinientherapie mit FOLFIRINOX oder GN haben ein hohes Risiko einer VTE /ATE. Des Weiteren ist die Diagnose einer VTE/ATE mit schlechtem klinischem Outcome assoziiert. VTE Risikomodelle haben nur eine limitierte Fähigkeit, thrombotische Ereignisse zu klassifizieren.
 
   
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Schwarzenbacher, Esther; BA
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Riedl, Jakob; Dr.med.univ.
  Gerger, Armin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med. MBA
  Pichler, Martin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.