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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Vorteile der palliativen systemischen Zweitlinienchemotherapie bei lokal fortgeschrittenen inoperablen oder metastasierten Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus  
 Hintergrund:
Die Datenlage bezüglich etablierter Therapiestrategien des fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom des Ösophagus ist sehr beschränkt. Dies ist die erste Arbeit, die die Wirksamkeit der systemischen palliativen Zweitlinientherapie (2LCTX) mit der des reinen „active symptom conrol“ (ASC) in fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus vergleicht.

Methoden:
Wir führten eine trizentrische retrospektive Kohortenstudie (n=166) mit allen behandelten Patient*innen mit Plattenepithelkarzinom des Ösophagus durch, die eine Progression der Krankheit nach der palliativen Erstlinie zeigten.
Wir implementierten ein Propensity Score Model (PS), um die Wirksamkeitsdaten, vor allem das Gesamtüberleben, in Patient*innen mit 2LTX+ASC versus ASC vergleichen zu können. Hierfür nahmen wir uns einen „inverse-probability-of-treatment-weighting“ (IPTW) Schätzer zur Hilfe.

Ergebnisse:
Nach Progression der Krankheit in der 1LTX wurden 74 Patient*innen (45%) mit ASC weiterbetreut und 92 Patient*innen (55%) erhielten 2LTX+ASC. Am häufigsten wurden Docetaxel (36%) und Paclitaxel (18%) als Chemotherapeutika verwendet. In der unbereinigten Analyse war der OS signifikant länger in Patient*Innen die 2LTX+ASC erhielten. Diese Patient*innen hatten jedoch eine höhere Prävalenz von vorteilhaften prognostischen Faktoren wie besseren ECOG Performance Status, längere Dauer der palliativen Erstlinie und niedrigere CRP-Ausgangslevel. Dieses Ungleichgewicht konnte mithilfe der IPTW vollständig entfernen. In der IPTW-bereinigten Analyse zeigte sich der Zusammenhang der Zweitlinientherapie und einem längeren Gesamtüberleben zwar abgeschwächt, konnte jedoch weiterhin erkannt werden. Das mediane Gesamtüberleben war 6,1 Monate in der Gruppe der palliativen Zweitlinie und 3,2 Monate in der ASC-Gruppe. (IPTW-adjustiere Hazard ratio=0.40, 95%CI: 0.24-0.69, p=0.001).
In der durchgeführten Subgruppenanalyse zeigte sich fast durchwegs ein Vorteil auch bei Patient*innen mit ECOG Performance Status ≥1 und Alter ≥ 65.

Schlussforgerung:
Diese Studie unterstützt die Annahme, das ein Vorteil im Gesamtüberleben von Patient*innen mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Ösophagus durch die palliative Zweitlinie entsteht.  
 Onkologie, Plattenepithelkarzinom, palliative Zweitlinientherapie  
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Müller, Moritz
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Riedl, Jakob; Dr.med.univ.
  Gerger, Armin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med. MBA