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Bibliografische Informationen
 Gute Gesundheitsinformation für Menschen mit Prädiabetes GGI – preDiab  
 Hintergrund
Weltweit steigende Prävalenzzahlen von nicht übertragbaren Erkrankungen wie Prädiabetes und Diabetes mellitus Typ 2 stellen das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen. Die in Österreich nur geschätzt vorliegende Prävalenzzahlen und eine geringe Gesundheitskompetenz in der österreichischen Bevölkerung erschweren die Problematik zusätzlich. Strukturierte Gesundheitsdatenerfassung sowie die frühzeitige Diagnosestellung eines Prädiabetes und eine damit einhergehende umfassende Aufklärung der Betroffenen kann Teil der Lösungsstrategie sein.

Fragestellungen
Wie hoch ist die Prävalenz von pathologisch erhöhten Nüchternblutzuckerwerten bei Personen, die sich in Österreich einer Vorsorgeuntersuchung unterziehen?
Welchen Kriterien der Guten Gesundheitsinformation entspricht das vorliegende Informationsblatt?
Wie wird das bestehende Informationsblatt von Betroffenen beurteilt und fühlen sie sich damit über die Erkrankung gut informiert?

Methodik
In einem ersten Schritt erfolgte eine deskriptive Analyse pathologisch erhöhter Nüchternblutzuckerwerte von Personen, die zwischen 2017 und 2020 an einer österreichischen Vorsorgeuntersuchung teilgenommen hatten. Hierbei wurde ein pathologisch erhöhter Nüchternblutglukosewert zwischen 100-125 mg/dl als prädiabetisch und > 125 mg/dl als diabetisch definiert. Zur Erarbeitung einer Guten Gesundheitsinformation für diese Zielgruppe erfolgte im Anschluss die Bewertung eines vorliegenden Informationsbogens zum Thema Prädiabetes von Expert*innen anhand von drei aktuell verfügbaren Bewertungstools und in einem weiteren Schritt in einem partizipativen Verfahren im Rahmen einer Fokusgruppe mit Betroffenen. Die Auswertung erfolgte hierbei mittels Qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring.

Ergebnisse
Insgesamt wurden 3.246.744 Nüchternblutzuckerwerte analysiert, davon lagen 709.634 (21,9 %) im prädiabetischen Bereich und 95.970 (3 %) im diabetischen Bereich, wobei Alter und Body Mass Index (BMI) wesentliche Risikofaktoren darstellen.
Für die Nutzung des Informationsbogens ergab die Expert*innenbewertung eine eingeschränkte Empfehlung. In der Fokusgruppendiskussion war die Rückmeldung in Bezug auf den Informationsbogen positiv, jedoch zeigten sich deutliche Wissenslücken im Hinblick auf Diagnosekriterien und Behandlungsmöglichkeiten des Prädiabetes.

Schlussfolgerung
Die hohe Prävalenz von Prädiabetes und Diabetes mellitus Typ 2 bei österreichischen Vorsorgeuntersuchungen macht den Handlungsbedarf deutlich. Eine österreichweite Erfassung von Gesundheitsdaten ist jedoch nötig, um eindeutige Zahlen nennen zu können. Um die Gesundheitskompetenz von Menschen mit Prädiabetes zu steigern, liegt nun zumindest, nach Einarbeitung der Verbesserungsvorschläge, eine qualitativ hochwertige Gesundheitsinformation für Betroffene vor. Diese allein kann jedoch den Anforderungen in der Betreuung der Betroffenen nicht gerecht werden. Ein umfassendes Betreuungsangebot ist dafür nötig.
 
 Gesundheitskompetenz; Gute Gesundheitsinformation; Prädiabetes; Prädiabetesprävalenz;  
 
 2023  
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Knoll, Lisa Maria; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Medizinische Universität Graz
 UO 992 503 Universitätslehrgang; Master of Public Health (MPH)  
Betreuung / Beurteilung
  Schwarz, Christine; Dr.scient.med. BSc MSc