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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Hochinvasive Maßnahmen in der Notfallmedizin- Therapieoptionen nicht-komprimierbarer Blutungen des Körperstammes  
 Einleitung

Der prähospitale Einsatz von Thorakotomie und REBOA ist seit 2021 Bestandteil der ERC- Guidelines und findet auch immer öfter Verwendung in der Versorgung von Traumapatient*innen. Diese Arbeit schafft einen Überblick über die aktuelle Studienlage und vergleicht die beiden Verfahren im Hinblick auf deren Mortalität, die Komplikationsraten und die Durchführbarkeit.

Methoden

Es wurde unter Einhaltung der PRISMA- Richtlinien eine systematische Suche in der PubMed Datenbank durchgeführt. Für die Suche wurden folgende Schlagwörter und die dazugehörenden MeSH-Terms verwendet: (Resuscitative Endovascular Balloon Occlusion of the Aorta OR REBOA OR intra-aortic balloon occlusion catheter OR Balloon Occlusion) AND (resuscitative thoracotomy OR thoracotomy OR aortic cross clamping OR RT). Der Fokus wurde auf Studien gelegt, die nach Erscheinen der ERC-Guideline veröffentlicht wurden. So konnten insgesamt sechs Studien in die Analyse inkludiert werden.

Ergebnisse

In vier von sechs Studien zeigt sich eine signifikant niedrigere Sterblichkeit bei Anwendung von REBOA im Vergleich zur Thorakotomie und auch in den zwei anderen Studien schnitt REBOA besser ab, jedoch ließ sich kein signifikanter Unterschied feststellen.

Yamamoto et al. (REBOA 96,5% vs. RT 99,3%, p=0,01) ; Cralley et al (REBOA 71,2% vs. RT 95,2%, p<0,001); Khalid et al. (REBOA 75% vs. RT 98%, p=0,030); Koh et al. (REBOA 88% vs. RT 93%, p=0,767); Granieri et al. (REBOA 59,7% vs. RT 72,8%, p=0,416); Brenner et al. (REBOA 60,5% vs. RT 91,7%, p<0,001).

Die Komplikationen und Nebenwirkungen wurden bei vier Studien inkludiert, allerdings konnte bei keiner ein signifikanter Unterschied im Vergleich der beiden Verfahren festgestellt werden. Es zeigten sich aber Unterschiede im Hinblick auf die Nebenwirkungen zwischen den Verfahren. Bei REBOA traten vermehrt periphere und bei RT traten vermehrt systemische Nebenwirkungen auf.



Schlussfolgerungen

Die Anwendung von REBOA stellt eine vielversprechende Ergänzung zu den bestehenden Maßnahmen zur Kontrolle von Blutungen im präklinischen Bereich dar. Eine niedrigere Sterblichkeitsrate im Vergleich zur Thorakotomie konnte in vielen Studien gezeigt werden, was für eine verstärkte Integration und Nutzung von REBOA in einem hochspezialisierten Rettungssystem mit den entsprechenden Ressourcen spricht.  
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Jesinger, Julian
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Zajic, Paul; Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med. DESA
  Honnef, Gabriel; Univ. FA Dr.med.univ. Dr.scient.med.