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Bibliografische Informationen
 Häufigkeit und Seitenpräferenz des Neovaskularisationsglaukoms  
 Einleitung:

Das Neovaskularisationsglaukom (NVG) macht etwa 3,9 % aller Glaukomfälle aus. Mit einer Prävalenz von 0,01–0,12 % in Europa handelt es sich um eine seltene, jedoch potenziell zur Erblindung führende Erkrankung. Als sekundäres Glaukom geht dieser Pathologie typischerweise eine Grunderkrankung voraus. Die häufigsten davon sind die diabetische Retinopathie, der zentrale retinalvenöse Verschluss und das okuläre ischämische Syndrom. Theoretisch sollte das rechte und linke Auge in etwa gleich häufig betroffen sein. Studien zeigen jedoch eine Asymmetrie bei zerebrovaskulären Ereignissen, die möglicherweise auch Gefäßerkrankungen des Auges beeinflussen könnten. Ziel dieser Studie war es, einen möglichen Seitenunterschied im Auftreten dieser sekundären Glaukomform zu untersuchen.



Methoden:

Es wurde eine retrospektive Datenanalyse unter Verwendung der hausinternen Datenbank und des Patientenverwaltungssystems der Universitäts-Augenklinik Graz durchgeführt. Es wurden alle Patient:innen eingeschlossen, die zwischen Dezember 1996 und April 2024 mindestens einmal ambulant mit der Diagnose eines NVG vorstellig wurden. Das Hauptmerkmal der Analyse war die betroffene Seite, kategorisiert als rechts, links oder beidseitig. Zusätzlich wurden verschiedene patientenbezogene Merkmale erfasst.



Ergebnisse:

Im Beobachtungszeitraum wurden insgesamt 569.537 Augen ambulant an der Universitäts-Augenklinik untersucht. Unter diesen fanden sich 648 Fälle (0,114 %) mit der Diagnose Neovaskularisationsglaukom. Von den betroffenen Augen entfielen 366 (56,5 %) auf das linke Auge und 282 (43,5 %) auf das rechte Auge. Die statistische Auswertung ergab eine signifikant höhere Prävalenz von NVG im linken Auge (p < 0,001) mit einer berechneten Odds Ratio von 1,298. Eine logistische Regressionsanalyse zeigte zudem eine signifikante Assoziation zwischen dem Seitenunterschied und dem Vorliegen eines Diabetes mellitus (OR = 1,46; p = 0,035). Alle weiteren erhobenen Variablen zeigten keinen signifikanten Einfluss.



Diskussion:

Signifikant häufiger war das linke Auge vom Neovaskularisationsglaukom betroffen als das rechte (OR = 1,30; p < 0,001). Zudem zeigte sich eine Assoziation zwischen einem linksseitigen NVG und dem Vorliegen eines Diabetes mellitus.

 
 Neovaskularisationsglaukom (NVG); Asymmetrie von Augenerkrankungen; Diabetische Retinopathie (DR); Zentralvenenverschluss der Retina (CRVO); Okuläres ischämisches Syndrom (OIS); Seitenpräferenz; Sekundäres Glaukom  
 
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 Augenheilkunde
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Petutschnig, Daniel
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitäts-Augenklinik
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Lindner, Ewald; Research Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MBA
  Gran, Jakob Daniel; Dr.med.univ.