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Bibliografische Informationen
 Evaluierung der Single String Bifurkationsstenting- Technik mittels optischer Kohärenztomographie  
 Hintergrund:
Auch wenn das Koronarstenting seit seiner ersten Durchführung im Jahre 1986 extreme Fortschritte bezüglich eingesetzter Stentmaterialien sowie angewandter Implantationstechniken gemacht hat und im Falle von unkomplizierten Einfachläsionen zu einem routinemäßigen Eingriff geworden ist, so bleibt die simultane Anwendung von zwei oder mehr Stents, was sich bei Bifurkationsläsionen häufig als der zielführendste Ansatz herausgestellt hat, immer noch eine Herausforderung. Über die Jahre wurden viele Verfahren entwickelt, welche immer das Ziel hatten, Überlappung oder Deformierung der Stentstreben zu minimieren und die möglichst nah an die Gefäßwand anliegende Positionierung des Stents zu optimieren. Um diesen Ansprüchen bestmöglich gerecht zu werden, wurde ein neuer Verfahrensweg vorgestellt, welcher „Single String Stenting Technik“ genannt wird. Diese Arbeit widmet sich im Folgenden der Fragestellung, ob dieses neuen Verfahrens den bereits etablierten Zwei-Stent-Techniken überlegen ist.
Material & Methoden:
In dieser Studie wurden 13 Patienten mit komplexen Bifurkationsläsionen inkludiert, bei welchen sowohl der Hauptstamm (MB) als auch der wichtige Seitenast (SB) betroffen war. Die Evaluierung der Stentpositionierung und -entfaltung wurde mittels intrakoronarem „optical frequency domain imaging“ (OFDI) durchgeführt. Für die Bildauswertung wurde die Terumo Lunawave Console verwendet. Die Analyse der Stententfaltung und Positionierung (engl. = apposition) wurde in allen postinterventionellen Durchläufen des Hauptstammes sowie bei 5 Fällen des Seitenastes durchgeführt. Die Werte der Distanzmessungen zwischen Stentstrebe und Gefäßwand wurden in einem Excel Arbeitsblatt zusammengefasst und hinsichtlich der Zielgröße “Appositionierungsgrad” statistisch ausgewertet. Hierbei wurde eine perfekte Apposition als ein Gefäß-Streben-Abstand von 0µm und Malapposition als ein Gefäß-Streben-Abstand von größer 200µm definiert.
Ergebnisse:
Alle 13 in vivo Eingriffe wurden erfolgreich gemäß dem Protokoll durchgeführt, wobei nur bei 5 Patienten ein kompletter Datensatz, inklusive OFDI des Seitenastes, verfügbar war. Im Falle der anderen 8 Patienten konnte nur der Hauptast ausgewertet werden. Insgesamt wurden 465 OCT Frames analysiert und 6370 Stentstreben als solche identifiziert und evaluiert. Bezogen auf alle sechs Bifurkationssegmente waren in Summe 3405 Streben (67%) perfekt appositioniert. Dagegen wurden 406 Streben (8%) als malappositioniert identifiziert. Im besonders wichtigen Ostiumbereich des Hauptstammes zeigten 1665 Streben (59%) perfekte Apposition und 329 (12%) eine Malapposition.
Conclusio:
In dieser Studie konnte die klinische Durchführbarkeit der Single String Stenting Technik klar gezeigt werden. Das Verfahren war bei allen Studienteilnehmern durchführbar und es gibt grundsätzlich keine Einschränkungen bezüglich der Anwendbarkeit dieser neuen Stentingtechnik mit konventionellen Stentmaterialien kommerzieller Hersteller. Die Malappositionsraten, die diese Studie liefern konnte, sind grundsätzlich sehr vielversprechend, auch wenn die Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit anderen Zwei-Stent-Techniken auf Grund abweichender Messmethoden und Zielgrößendefinition nicht hundertprozentig gegeben ist. Zum jetzigen Zeitpunkt kann keine Aussage über weitere wichtige Einflussgrößen - wie z.B. Gefäßwanddeckung oder Stentüberlappung - getroffen werden. Um eine endgültige Entscheidung darüber treffen zu können, inwieweit dieses neue Verfahren den konventionellen Stentingmethoden überlegen ist, wird eine direkte Vergleichsstudie mit ähnlichen Studienkollektiv und übereinstimmenden Zielgrößen nötig sein.
 
 Stenting; Bifurkation; Single String; OCT;  
 
 2017  
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 Kardiologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Bellmann, Frederik Mark
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Zweiker, Robert; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Toth-Gayor, Gabor; Univ.-Ass. Dr.med.