| Hintergrund:
Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die Akanthamöben Keratitis Fälle an der Universitäts Augenklinik Graz zu beurteilen.
Setting:
Universitäts Augenklinik Graz.
Methoden:
An der Studie wurden 39 Augen von 37 Patientinnen und Patienten eingeschlossen. Die Datensätze wurden retrospektiv erhoben. Der Infektionsnachweis erfolgte durch Abstriche, Biopsien, Vorderkammerpunktionen und PCR. Die beurteilten Parameter sind Alter, Visus bei Erstvorstellung, im Verlauf und bei Letztvorstellung, vergangene Traumata, Tragen von Kontaktlinsen, mikrobielle Koinfektionen, Behandlungsstrategien und Behandlungsdauer. Weiters wurden chirurgische Maßnahmen und das Auftreten von Sekundärglaukomen und Cataracta complicata aufgezeichnet.
Ergebnisse:
39 Augen von 37 Patientinnen und Patienten, 30±13 Jahre alt, wurden in die Studie aufgenommen, 17 (46%) weiblich und 20 (54%) männlich, in 2 (10,3%) Fällen beide Augen. 36 (92,3%) Personen waren bei Diagnosestellung Kontaktlinsen Trägerinnen und Träger. Die Diagnostik erfolgte in 89,7% der Augen durch Abstriche, in 2,6% durch Biopsien, in 2,6% durch Vorderkammerpunktionen und via PCR in 7,7%. Mikrobielle Koinfektionen traten in 46,2% auf. Die durchschnittliche Dauer der Symptome bis zur Diagnosestellung betrug 5±9.3 Wochen. Ein Sekundärglaukom konnte bei 4 (10,3%) Augen nachgewiesen werden und eine Cataracta complicata bei 7 (17,9%) Augen. Unter Monotherapie sank der Visus von Erstvorstellung bis zur Letztvorstellung von log(MAR) 0,1 auf log(MAR) 0,2 ab, die Zweifachtherapie führte zu einem Visusanstieg von log(MAR) 1,4 auf log(MAR) 0,5 und unter Dreifachtherapie entwickelte sich die Sehleistung von log(MAR) 1,1 zu log(MAR) 0,5. Die durchschnittliche Dauer der Akanthamöben-spezifische Therapie beträgt 19,9±27,8 Wochen. Eine perforierende Keratoplastik wurde an 10 (25,6%) Augen durchgeführt, die Dauer vom Erstauftreten von Symptomen bis zur Operation betrug im Schnitt 169±283,5 Wochen.
Zusammenfassung:
Die Akanthamöben Keratitis stellt eine schwerwiegende Erkrankung der Hornhaut dar, die vorranging jüngere Bevölkerungsgruppen betrifft und meist bei Kontaktlinsen Trägerinnen und Trägern vorkommt. Obwohl es sich nach wie vor um eine seltene Erkrankung handelt, konnte die Studie aufzeigen, dass die Inzidenz im Beobachtungszeitraum angestiegen ist. Daher sind die Bewusstheit der Erkrankung, so wie eine adäquate diagnostische und frühzeitige mikrobiologische Untersuchung unabdingbar für eine ehebaldige Diagnose und somit bessere Prognose. |
