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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die mittlere absolute relative Differenz (MARD) zwischen interstitiell gemessenen kontinuierlichen Glukosemessungen (CGM) und Blutzucker während körperlicher Aktivität bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1: eine systematische Übersichtsarbeit  
 Hintergrund und Ziele

Körperliche Aktivität ist oft mit einer Vielzahl von Reaktionen des Glukosestoffwechsels und damit auch mit schnellen Veränderungen des Blutglukosespiegels verbunden. Für Menschen mit Typ-1-Diabetes (T1D) stellt dies eine große Herausforderung dar, deren Blutglukosespiegel in einem adäquaten Bereich zu halten. Moderne Technologien wie kontinuierliche interstitielle Glukosemessgeräte (Continuous Glucose Monitor, CGM) bieten eine einfache und schmerzlose Möglichkeit, die Blutglukose während physischer Aktivität schnell und unkompliziert zu ermitteln. Jedoch weisen Sensorglukosewerte vor allem unter raschen Blutglukoseveränderungen eine Ungenauigkeit gegenüber den Blutglukosewerten auf. Die Abweichung der Sensorglukose zu den Blutglukosewerten wird in der Literatur anhand der mittleren relativen absoluten Differenz (MARD) quantifiziert. In dieser systematischen Übersichtsarbeit werden Studien zusammengetragen, um eine gesammelte Aussage über die MARD während physischer Aktivität bei Personen mit T1D zu treffen.

Material und Methoden

Es wurde eine systematische Literaturrecherche in vier Datenbanken (Pubmed, Embase, Web of Science, Cochrane Central Register of Controlled Trials) durchgeführt. Zwei unabhängige Wissenschaftler wählten relevante Studien aus, extrahierten die notwendigen Daten und bewerteten sie in Hinblick auf methodische Qualität und Evidenzniveau. Es wurden Studien inkludiert, in welchen Angaben zur MARD zwischen Sensorglukose und Referenzblutglukose in Personen mit T1D während physischer Aktivität gemacht wurden. Die Daten wurden anhand von Forest-Plots dargestellt, welche im Rahmen einer Meta-Analyse erstellt wurden.

Ergebnisse

21 Studien mit Angaben zu MARD während physischer Aktivität in Menschen mit T1D aus allen Altersgruppen wurden inkludiert. Aufgrund von Crossover-Testdesigns wurden Studien mit mehreren Interventions- oder Vergleichsgruppen mehrfach inkludiert (a-f). Durch Anwendung dieser Methode erhöhte sich die Anzahl der zu vergleichenden Studien auf 40. Insgesamt betrug die MARD gemessen zwischen Sensorglukose und Blutglukose während physischer Aktivität in Personen mit T1D 13,30% ((95% KI 11,53%-15,07%); τ2 = 7.94, I2 = 95.90%, H2 = 24.3, p = 0,00).



Diskussion

In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass CGM-Geräte während physischer Aktivität eine höhere Ungenauigkeit aufweisen als unter Ruhebedingungen. Jedoch ist diese Ungenauigkeit von der Art und Intensität der körperlichen Betätigung sowie dem verwendeten Sensor abhängig. Insgesamt zeigt sich CGM zeigt als eine mehr oder weniger sichere Methode zur Glukosekontrolle, doch aufgrund der Heterogenität der Ergebnisse, sind weitere Studien in diesem Bereich unbedingt notwendig, um ein fundiertes Ergebnis zu erhalten

 
   
 
 2023  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hönger, Lukas Maximilian
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Moser, Othmar; Priv.-Doz. Mag.rer.nat. PhD.