| Einleitung: Menschen mit einer bipolaren Erkrankung leiden überproportional häufig auch zusätzlich an somatischen Erkrankungen. Besonders metabolische Störungen wie Übergewicht und Diabetes Mellitus Typ II, assoziiert mit systemischer Entzündung und kognitiven Defiziten zeigen eine hohe Prävalenz und nehmen im Verlauf der Erkrankung zu.
Ziel: In dieser Studie wurde die Prävalenz von Diabetes Mellitus, sowie Nüchtern-Glukosewerten und HbA1c Levels, gemessen bei Menschen mit bipolarer Erkrankung und mit gesunden Kontrollen verglichen. Des Weiteren wurden anhand eines eigens definierten Diabetes Mellitus „Risiko-Score“, Parameter identifiziert welche einen Zusammenhang mit der Entstehung von Diabetes Mellitus im Rahmen der bipolaren Erkrankung haben könnten.
Methode: Im Rahmen der BIPFAT Studie an der Univ.-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin der Medizinischen Universität Graz wurden bei 245 euthymen PatientInnen mit einer bipolaren Erkrankung, und 142 psychisch gesunden Kontrollpersonen Daten zur Medikation, krankheitsspezifischen Parametern, Laborwerten, Body-Mass Index sowie Rauchen und Bewegungsverhalten erhoben. Es wurden Unterschiedsberechnungen zwischen Erkrankten und Gesunden sowie Korrelationen des Risiko-Scores mit diversen klinischen Parametern durchgeführt.
Ergebnis: Ein positiver Zusammenhang zwischen der bipolaren Erkrankung und erhöhter Prävalenz von Diabetes mellitus im Vergleich zu Kontrollen wurde gezeigt. Des Weiteren wurde berechnet, dass männliche Patienten signifikant mehr Punkte im Diabetes mellitus Risiko-Score erreichten als Frauen. Es zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Entzündungsparametern (CRP, IL-6) und einem erhöhten Diabetes mellitus Risiko-Score. Bei weiteren berechneten Faktoren wie dem Glukose Metabolismus, Lebensstilfaktoren (Rauchen, Bewegung), medikamentöser Therapie und der klinischen Klassifikation (Bipolar I versus II) konnten keine Korrelate festgestellt werden. Diskussion: Zusammenfassend kann gesagt werden, dass PatientInnen mit einer bipolaren Erkrankung ein erhöhtes Risiko haben an Diabetes mellitus Typ II zu erkranken. Chronische Entzündung, sowie das Geschlecht scheinen dabei eine Rolle zu spielen. Da das Vorliegen eines Diabetes mellitus mit einer erhöhten Mortalität verbunden ist, sollte bereits präventiv einer manifesten Erkrankung vorgebeugt werden und ein Screening frühzeitig erfolgen. |