| Hintergrund Das Lungenkarzinom ist eines der häufigsten Karzinome in Industriestaaten und die häufigste Ursache für tumorbedingte Mortalität. Vor allem das Auftreten von Hirnmetastasen geht mit einer schlechten Prognose einher. Zudem ist das Lungenkarzinom der häufigste Primärtumor von Hirnmetastasen. Daher ist es wichtig, mehr über Ursachen und Vorgänge, die die Metastasierung fördern, herauszufinden. Eine bedeutende Rolle in der Entstehung von Metastasen spielen Chemokine und ihre Rezeptoren. Sie sind bei der Entstehung, aber auch bei der Progression von Tumoren wesentlich beteiligt. Neue Einblicke in die Biologie der Chemokine könnten neue Konzepte für gezielte Therapieansätze liefern.
Methoden Diese Arbeit setzte sich zum Ziel herauszufinden, ob sich das Muster der Chemokinrezeptorexpression beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) zwischen Hirnmetastase und Primum unterscheidet. Mittels RT-qPCR wurde die Expression der mRNA der derzeit am besten charakterisierten Chemokinrezeptoren (CCR1-10, CXCR1-7, XCR1 und CX3CR1) in den Geweben untersucht. Dafür wurden 13 NSCLC Proben und 30 Proben von Hirnmetastasen herangezogen. Die Chemokinrezeptorexpression der Tumoren wurde auch mit jener des umliegenden Normalgewebes verglichen.
Ergebnisse Die CC-Chemokinrezeptoren CCR4, CCR6, CCR8 und CCR9 und die CXC-Chemokinrezeptoren CXCR4 and CXCR6 waren sowohl in den Primärtumoren als auch in den Metastasen regelmäßig exprimiert. Die CCR6 kodierende mRNA-Expression war in Metastasen signifikant geringer als jene in Primärtumoren (P=0.0429). Dies trifft auch für die mRNA-Expression von CCR9 zu (P=0.0499). Auch die Expressionen von CXCR4 und CXCR6 lagen im Metastasengewebe signifikant unter dem Wert der Expression im Primärtumor (CXCR4: P=0.0107; CXCR6: P=0.034).
Schlussfolgerung Primärtumor und Metastasen im Gehirn des NSCLC unterscheiden sich hinsichtlich der mRNA-Expression von einigen Chemokinrezeptoren. |