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Bibliografische Informationen
Titel
Die Rolle von Succinat bei Lungenfibrose
Kurzfassung
Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine chronisch-progressive interstitielle
Lungenerkrankung, die mit einer schlechten medianen Überlebenszeit von 3 bis 5 Jahren nach
der Diagnose einhergeht. Die IPF ist durch Vernarbung des Lungengewebes, Verlust der
Alveolen und beeinträchtigten Gasaustausch gekennzeichnet. Die Behandlungsmöglichkeiten
sind begrenzt, sodass Patienten letztendlich eine Lungentransplantation benötigen. Die
derzeitigen Therapien verlangsamen zwar das Fortschreiten der Erkrankung und den Rückgang
der Lungenfunktion, können jedoch die bereits bestehende Erkrankung nicht aufhalten oder
rückgängig machen. Daher besteht ein dringender Bedarf an neuen kurativen
Behandlungsstrategien. Metabolomische Studien haben gezeigt, dass bei IPF-Patienten
mehrere Stoffwechselwege, darunter der Glukosestoffwechsel, der Aminosäurestoffwechsel
und der Fettstoffwechsel, verändert sind. Insbesondere haben Studien aus dem letzten Jahrzehnt
auch eine Dysregulation des Tricarbonsäurezyklus (TCA-Zyklus) oder Krebszyklus gezeigt,
der eine zentrale Rolle für mehrere Stoffwechselwege spielt.
Wir haben festgestellt, dass die mRNA-Expression des Succinatrezeptors 1 (SUCNR1), ein
verwandter Rezeptor für den TCA-Zyklus-Metaboliten Succinat, bei IPF-Patienten
hochreguliert war. Die Analyse des Lungengewebes von IPF-Patienten ergab, dass
verschiedene Zellen in der IPF-Lunge, darunter aSMA+-Zellen, proSPC+-Zellen und CD68+-
Zellen, SUCNR1 exprimierten. Darüber hinaus stellten wir fest, dass die Aktivierung von
SUCNR1 in Fibroblasten von IPF-Patienten durch die Aktivierung des ERK-Signalwegs zu
einem Anstieg von Fibrose-assoziierten Markern wie aSMA und Typ-1-Kollagen führte.
Darüber hinaus konnten wir feststellen, dass der Anstieg der Fibrose-assoziierten Marker
SUCNR1-abhängig war. Im murinen Bleomycin-Modell der Lungenfibrose führte die
Behandlung mit Succinat zu einer erhöhten Kollagenakkumulation und einer Verschlechterung
der Lungenfibrose.
Anschließend untersuchten wir die Wirkungen eines zellpermeablen Derivats von Succinat
namens Diethylsuccinat (DES)in Fibroblasten. Im Gegensatz zur SUCNR1-Aktivierung führte
die intrazelluläre Zufuhr von Succinat zu einer Herunterregulierung von Fibrose-assoziierten
Markern wie aSMA und Typ-1-Kollagen sowohl in Fibroblasten von IPF-Patienten als auch in
TGF-β-behandelten menschlichen Lungenfibroblasten von gesunden Spendern. Die RNASequenzierung ergab, dass DES ein lipogenes Differenzierungsprogramm induzierte, das durch
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eine erhöhte Expression lipogener Marker wie Perilipin und Peroxisom-Proliferator-aktivierter
Rezeptor Gamma gekennzeichnet war und mit einer Anreicherung von lipid droplets in diesen
Zellen einherging. In vivo milderte DES die Lungenfibrose im murinen Bleomycin-Modell,
indem es die Lungenfunktion verbesserte und die Kollagenexpression im Lungengewebe
unterdrückte. Darüber hinaus unterdrückte DES auch die fibroseassoziierte Lungenentzündung
und erhöhte die Proliferation von Typ-II-Epithelzellen in den mit Bleomycin behandelten
Mäusen. In Übereinstimmung mit diesen Ergebnissen reduzierte DES die Kollagenexpression
sowohl auf mRNA- als auch auf Proteinebene in precision cut lung slices von IPF-Patienten.
Zusammenfassend lassen unsere Ergebnisse darauf schließen, dass Succinat und die damit
verbundenen Signalwege und Stoffwechselprozesse durch die Modulation des
Fibroblastenphänotyps eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von IPF spielen.
Interessanterweise förderte extrazelluläres Succinat, das über SUCNR1 wirkt, die
Lungenfibrose, während zellpermeables DES die Lungenfibrose unterdrückte. Diese
Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Stoffwechselentgleisung bei IPF und
identifizieren die Stoffwechselmodulation als vielversprechenden therapeutischen Ansatz zur
Behandlung von IPF
Schlagwörter
Idiopathische Lungenfibrose, Stoffwechsel, Stoffwechselstörung, Succinat, Succinatrezeptor, Diethylsuccinat, antifibrotisch
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Rajesh, Rishi
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Lehrstuhl für Pharmakologie
Studium
UO 094 202 PhD-Studium (Doctor of Philosophy); Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer/in (intern)
Heinemann, Akos; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
CO – Betreuer/in (intern)
Bärnthaler, Thomas; Priv.-Doz. Dr.med.univ. PhD.
CO – Betreuer/in (intern)
Marsh, Leigh; Priv.-Doz. Dr.
CO – Betreuer/in (intern)
Angiari, Stefano; Assoz. Prof. Priv.-Doz. PhD.
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