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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Nicht-invasive Untersuchungsmethoden der Kinderradiologie: retrospektive Analyse intrakranieller Strukturen  
 Zusammenfassung

Hintergrund:

Die pädiatrische Neurobildgebung stellt besondere Herausforderungen dar, die sich aus der fortschreitenden Hirnreifung und der eingeschränkten Kooperation der Patienten ergeben. Obwohl die konventionelle Magnetresonanztomographie (MRT) einen Grundpfeiler darstellt, weist sie inhärente Einschränkungen bei der

Bereitstellung schneller, umfassender quantitativer Daten auf, die für differenzierte klinische Entscheidungen unerlässlich sind. Die synthetische MRT (SyMRI) hat sich als transformatives Paradigma etabliert, das aus einer einzigen, zeitlich effizienten Akquisition multiple kontrastgewichtete Bilder und quantitative volumetrische Karten erstellen kann. Diese Forschungsarbeit zielt darauf ab, die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der SyMRI-basierten Volumetrie im Vergleich zu einem manuellen Referenzstandard und der Beurteilung durch radiologische Experten in einem pädiatrischen Kollektiv rigoros zu evaluieren.

Material und Methoden:

Diese retrospektive Analyse umfasste eine Gesamtzahl von bis zu 124 pädiatrischen Patient*innen (Alter 0–18,1 Jahre), bei denen eine kraniale MRT durchgeführt wurde. Automatisierte, via SyMRI ermittelte Volumina für Zerebrospinalflüssigkeit (CSF), Hirnparenchym (BPV) und das intrakranielle Volumen (ICV) wurden mittels gepaarter t-Tests und Pearson-Korrelation mit dem Goldstandard der expertenkorrigierten manuellen Segmentierung verglichen. Darüber hinaus wurde die Übereinstimmung (Konkordanz) zwischen automatisierten, SyMRI-basierten Hydrozephalus-Klassifikationen und subjektiven binären Bewertungen von fünf Kinderradiologen

mittels Cohen- und Fleiss-Kappa-Statistiken bewertet.

Resultate:

Die automatisierten SyMRI-Messungen ergaben systematisch, wenn auch

geringfügig, höhere Volumina im Vergleich zur manuellen Segmentierung für alle

Kompartimente (CSF: p=0,005; BPV und ICV: p<0,001). Trotz dieses systematischen Offsets waren die linearen Korrelationen zwischen den beiden Methoden exzellent (CSF: R=0,963; BPV: R=0,991; ICV: R=0,992; alle p<0,001). Die Inter-Rater-Übereinstimmung unter den Radiologen bei der Hydrozephalus-Beurteilung war gut (Fleiss-Kappa = 0,66, p<0,001). Die Übereinstimmung zwischen der medianen Radiologen-Bewertung und der automatisierten SyMRI-Klassifikation war moderat (Cohen-Kappa = 0,45, p<0,001).

Schlussfolgerungen:

SyMRI stellt ein zuverlässiges und klinisch wertvolles Instrument für die quantitative Hirnvolumetrie bei Kindern dar und liefert objektive Daten, die stark mit manuellen Referenzstandards korrelieren. Das Vorhandensein einer geringfügigen, systematischen Überschätzung erfordert Vorsicht beim Vergleich absoluter Werte zwischen verschiedenen Methoden. Die moderate Übereinstimmung mit subjektiven Expertenurteilen unterstreicht, dass die Notwendigkeit einer fachkundigen radiologischen Validierung automatisierter Ergebnisse, insbesondere in komplexen klinischen Fällen, unerlässlich bleibt. Die erhebliche Reduzierung der Scandauer in Kombination mit der Bereitstellung objektiver, reproduzierbarer Daten positioniert SyMRI als ein leistungsstarkes ergänzendes Werkzeug in der pädiatrischen Neurobildgebung.  
 Magnetresonanztomographie; Radiologie; Diagnostische Bildgebung; Hirn, Hydrocephalus; Schädel; Pädiatrie; Cerebrospinalflüssigkeit  
 
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 Radiodiagnostik
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Weiss, Veronika Anna Katrin; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Radiologie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Sorantin, Erich; Univ.-Prof. Dr.med.univ. Dr.h.c.
  Tschauner, Sebastian; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.
  Benesch, Martin; Univ.-Prof. Dr.med.univ.