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Bibliografische Informationen
Titel
Evaluierung der abdominellen Radiografie bei Kindern in Korrelation mit dem klinischen Befund
Kurzfassung
Zu dem Vergleich der diagnostischen Aussagekraft zwischen aufrechten abdominellen Projektionen und solchen in Rückenlage liegt bereits eine umfangreiche Studienlage für erwachsene Patient*innen vor. Für den pädiatrischen Kontext wurde diese Fragestellung bisher jedoch kaum untersucht. Ziel dieser Arbeit war es, die diagnostische Relevanz der aufrechten, liegenden und kombinierten Projektion bei unter 18-Jährigen systematisch zu vergleichen und daraus strahlensparende Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Insgesamt wurden 373 Bildserien von Kindern mit abdomineller Fragestellung retrospektiv ausgewertet. Zwei erfahrene Radiolog*innen beurteilten unabhängig zehn vordefinierte radiologische Parameter, darunter die vollständige Abbildung des Abdomens, freie Luft, Ileuszeichen, Pneumatosis intestinalis, Konkremente, Leber-, Nieren-, Milz- und Psoasschatten sowie Obstipation. Für den statistischen Vergleich wurden Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Tests durchgeführt. Die Interrater-Reliabilität wurde mittels Intraklassen-Korrelationskoeffizient (ICC) bestimmt. Ergänzend erfolgte eine deskriptive Erfassung klinischer Diagnosen (n = 78/373; rund 21%) zur Charakterisierung des Kollektivs.
Bei freier Luft zeigte die aufrechte Projektion die höchste diagnostische Sicherheit. Für Konkremente ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen Kombination und Aufrecht, jedoch eine eingeschränkte Reliabilität in allen Lagerungsformen. Ileuszeichen und Pneumatosis intestinalis wurden in der kombinierten Befundung konsistenter erkannt. Leber- und Milzschatten sowie Obstipation ließen sich in Rückenlage tendenziell verlässlicher beurteilen. Nieren- und Psoasschatten waren in beiden Einzelprojektionen mit der kombinierten Bewertung vergleichbar. Die ICC-Werte variierten deutlich (0,313-0,902), mit exzellenter Reliabilität für freie Luft in aufrechter Projektion, guten Werten für Ileuszeichen, Nieren- und Psoasschatten, moderaten Werten für Pneumatosis intestinalis, Milzschatten und Obstipation und geringer Reliabilität für Konkremente und Leberschatten.
Eine differenzierte Auswahl der Projektion ist im Kindesalter sinnvoll: Die aufrechte Projektion erweist sich insbesondere beim Ausschluss freier Luft als zuverlässig und kann auch für Konkremente isoliert eingesetzt werden. Für Obstipation und Organschatten reicht die Rückenlage aus. Ileuszeichen und seltene Befunde wie Pneumatosis intestinalis profitieren hingegen von einer kombinierten Betrachtung. Insgesamt sprechen diese Ergebnisse für eine fragestellungsorientierte Bildgebungsstrategie, die eine Reduktion der Strahlenbelastung ermöglicht, ohne die diagnostische Aussagekraft zu mindern.
Schlagwörter
Kinderradiologie, Pädiatrische Radiologie, Abdominalröntgen, Radiographie, Aufrechte Projektion, Rückenlage, Supin, Strahlenexposition, Strahlenschutz, Bildqualität, Retrospektive Datenanalyse
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Urban, Jan Michael
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Radiologie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Tschauner, Sebastian; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.
Mitbetreuer*in (intern)
Stranger, Nikolaus; Dr.med.univ.
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