| Hintergrund: Der European Health Literacy Survey zeigte auf, dass knapp die Hälfte der Europäer eine mangelnde bis problematische Gesundheitskompetenz aufweist. Menschen mit mangelnder Gesundheitskompetenz haben Schwierigkeiten bei der Orientierung im Gesundheitssystem beziehungsweise bei der Entscheidungsfindung für die eigene Gesundheit, sowie für die Gesundheit der Familie. Risikofaktoren wie erhöhtes Alter, chronische Erkrankungen, ein sozial und finanziell eingeschränkter Status und ein niedriges Bildungsniveau begünstigen eine mangelnde Gesundheitskompetenz.
Ziel: Das Ziel der Arbeit ist es, die Möglichkeiten von Pflegekräften zur positiven Einflussnahme auf die Gesundheitskompetenz von Erziehungsberechtigten aufzuzeigen.
Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein Literaturreview durch geführt. Die Suche fand in den Datenbanken PubMed, CINAHL, ISI Web of Knowledge und Cochrane statt. Es wurde englische und deutsche Literatur eingeschlossen, die von 2006 bis 2016 publiziert wurde. Die inkludierten Studien wurden anhand methodenspezifischer Bewertungsbögen auf ihre Qualität überprüft.
Ergebnisse: Neun Studien wurden in die Arbeit inkludiert. Es gibt verschiedene Faktoren, die die Gesundheitskompetenz der Erziehungsberechtigten beeinflussen, wie beispielsweise der kulturelle Hintergrund von Personen. Informationen sollen deshalb einfach aufbereitet werden, um damit Erziehungsberechtigte mit unterschiedlicher Gesundheitskompetenz anzusprechen. Es gibt einige evidenz-basierte Guidelines, welche Regeln zur optimalen Gestaltung von Informationen beinhalten. Die Überprüfung des Verständnisses wird im Anschluss ebenfalls mit evidenzbasierten Methoden empfohlen.
Schlussfolgerung: Der Schlüssel zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz von Erziehungsberechtigten durch Pflegekräfte ist die Kommunikation. Die Anwendung von „plain language“ im Pflegealltag ist essentiell. Eine zentrale Webseite, die vom nationalen Gesundheitssystem unterstützt wird und eine Telefonhotline, bereitgestellt durch Pflegekräfte, könnten zur Steigerung der Gesundheitskompetenz beitragen und das Gesundheitssystem entlasten. Der gehobene Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege mit einer Zusatzausbildung im Bereich Health Literacy wäre eine fähige Berufsgruppe, die zur Problemlösung bezüglich der mangelnden Gesundheitskompetenz von Erziehungsberechtigten beitragen könnte.
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