| Hintergrund: Die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) ist eine weltweit akzeptierte Methode für die Langzeiternährung von PatientInnen, die aufgrund unzureichender oraler Aufnahme ihre Ernährungsbedürfnisse nicht erfüllen können, aber eine verbleibende Motilität und eine funktionelle Resorption des Gastrointestinaltraktes aufweisen. Die zugrundeliegenden Störungen umfassen onkologische und neurologische Erkrankungen, können jedoch auch das Ergebnis von Darmversagen sein oder bei kritisch kranken Patienten gefunden werden. Das Ziel dieser Arbeit ist die retrospektive Analyse von PEG-Eingriffen an der Abteilung für Gastroenterologie des LKH Graz auf das Auftreten von Komplikationen. Material und Methoden: Die vorliegende Studie wurde als retrospektive, monozentrische Datenanalyse durchgeführt und umfasste 361 Patienten. Medizinische Unterlagen wurden mit Medocs, dem Dokumentationssystem des steirischen Krankenhauskollektivs erhoben und beinhalteten Daten zu allgemeinen Patienteninformationen wie Geschlecht, Alter, Gewicht und Körpergröße sowie verfahrensspezifische Informationen wie Anästhesieverfahren, verwendetes PEG-Material und mögliche prophylaktische Antibiotika sowie Laborergebnisse, Indikationen für die PEG-Anlage und daraus resultierende Komplikationen. Die statistische Analyse wurde mit SPSS und Microsoft Excel durchgeführt. Ergebnisse: Bei 358 Patienten konnte eine PEG erfolgreich gelegt werden, was zu einer Erfolgsrate von 99,2% führte. Die eingeschlossenen 358 Patienten bestanden aus 77 (21,5%) Frauen und 281 (78,5%) Männern. Das Alter der Patienten lag zwischen 25 und 96 Jahren bei einem Mittelwert von 63.610,9. Der durchschnittliche BMI betrug 24,24,4 und reichte von 14,0 bis 38,2. Indikationen für die PEG-Insertion wurden in fünf Gruppen unterteilt: Kopf-Hals-Krebs (HNC) war die Indikation in 71,8%, 14,8% hatten eine neurologische Erkrankung oder psychomotorische Retardierung (NDPR), zerebrovaskuläre Erkrankung (CVD) wurde in 4,2% gefunden, Bewusstseinseinschränkung (RLOC) war in 2,0% und in 7,3% eine andere Krankheit (MISC) ursächlich. 75,7% aller 358 Patienten zeigten keine PEG-bedingten Komplikationen. Insgesamt wurden 109 PEG-bezogene Komplikationen bei 87 Patienten (24,3%) beobachtet, von denen 20,4% kleinere Komplikationen und 3,9% schwere Komplikationen waren. Diskussion: PEG-bezogene Komplikationen sind meist geringfügig, ohne die Erforderlichkeit einer erneuten Intervention oder chirurgischen Behandlung. In einigen Fällen treten jedoch schwerwiegende Komplikationen auf, weshalb ihre Erkennung und sofortige Behandlung obligatorisch ist. Insgesamt unterscheiden sich die Komplikationsraten im Landeskrankenhaus LKH Graz nicht signifikant von den bisher durchgeführten Studien. Darüber hinaus sollten Komorbiditäten kein Ausschlussfaktor für die PEG-Platzierung sein, da durch diese keine erhöhten Komplikationsraten zu erwarten sind. |