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Bibliografische Informationen
 Durchführbarkeit des NutriMental Screeners  
 Einleitung: Schwere psychische Erkrankungen gehen häufig mit komplexen Ernährungsproblemen einher, einschließlich gestörtem Essverhalten und metabolischen Komplikationen durch Psychopharmaka. Obwohl der Einfluss der Ernährung auf die psychische Gesundheit nachgewiesen ist, gibt es nur wenige Instrumente für das Ernährungsscreening in psychiatrischen Einrichtungen. Diese Studie evaluiert die Durchführbarkeit und Akzeptanz des NutriMental Screeners, eines neuartigen Instruments, mit dem ernährungsbedingte Risiken bei Patienten*innen mit psychischen Störungen erkannt und eine frühzeitige diätologische Intervention erleichtert werden soll.

Methoden: Es wurde eine Pilotstudie zur Durchführbarkeit mit 23 Teilnehmer*innen (19 stationäre und vier ambulante Patient*innen) an der Klinik für Psychiatrie des LKH Graz durchgeführt. Die Kliniker*innen nutzten den NutriMental Screener, um den Ernährungszustand, Verhaltensweisen und die damit verbundenen Risiken der Patient*innen zu beurteilen. Die Rückmeldungen zur Anwendbarkeit und Wirksamkeit des Instruments wurden von den Kliniker*innen mittels strukturierter Fragebögen eingeholt, während die Patient*innendaten, einschließlich BMI, Gewichtsveränderungen und Anfragen nach Ernährungsberatung, analysiert wurden.

Ergebnisse: Der NutriMental Screener erwies sich als sehr benutzerfreundlich, da 96 % der Ausfüllvorgänge weniger als fünf Minuten in Anspruch nahmen. Die Benutzer*innenfreundlichkeit wurde vom klinischen Personal in 96 % der Fälle als „sehr einfach“ oder „einfach“ bewertet. Von den Patient*innen baten 47 % um Ernährungsberatung. Die Empfehlungen der Kliniker*innen für eine diätetische Unterstützung führten bei 57 % der Patient*innen zu einer Überweisung. Zu den häufigsten somatischen Komorbiditäten gehörten Stoffwechselstörungen, Magen-Darm-Probleme und Essstörungen.

Diskussion: Der NutriMental Screener hat sich als praktikables und benutzerfreundliches Instrument in der psychiatrischen Versorgung erwiesen, mit dem sich Ernährungsrisiken wirksam erkennen und Überweisungen veranlassen ließen. Herausforderungen wie die Rekrutierung und Adhärenz von Kliniker*innen verdeutlichen jedoch die Notwendigkeit einer weiteren Optimierung. Die Pilotstudie zeigte auch Lücken bei der Beantwortung von Patient*innenenanfragen zur Ernährungsunterstützung auf, was die begrenzten Ressourcen in psychiatrischen Einrichtungen verdeutlicht.

Diese Studie bestätigt die Durchführbarkeit des NutriMental Screeners in der psychiatrischen Routinepraxis und bietet einen praktischen Ansatz für die Berücksichtigung der Ernährungsbedürfnisse von Menschen mit psychischen Störungen. Zukünftige Forschung sollte sich auf eine groß angelegte Validierung und Integrationsstrategien konzentrieren, um den klinischen Nutzen zu erhöhen und die Ergebnisse für die Patient*innen zu verbessern.  
 Psychiatrie; Screeningtool; Ernährung  
 
 2025  
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 Ernährungswissenschaften
 Psychopathologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hemler, Benedikt Michael
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Leal Garcia, Sabrina; Research Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.
  Wagner-Skacel, Jolana; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.