| Einleitung Der Begriff „Oxidativer Stress“ beschreibt eine Dysbalance zwischen reaktiven Sauerstoffspezies und den körpereigenen anti-oxidativen Schutzsystemen. Die Auswirkungen von oxidativem Stress waren in den letzten Jahren Gegenstand intensiver Forschung und wurden mit der Entstehung verschiedener somatischer, wie auch psychiatrischer Krankheiten in Verbindung gebracht. Im Rahmen dieser Pilotstudie wurden mögliche Zusammenhänge verschiedener oxidativer Stress-Marker und der psychiatrischen Erkrankung Anorexia nervosa untersucht.
Methoden Die Studie inkludierte 40 Teilnehmerinnen (n=20 Patientinnen mit Anorexia nervosa (AN), n=20 gesunde Probandinnen (HC)). Alle Teilnehmerinnen beantworteten Fragebögen bezüglich ihres Essverhaltens (EAT-26, Eating Disorder Examination Questionnaire (EDEQ) und Mediterranean Diet Score (MDS)). Zur Bestimmung oxidativer Stressparameter wurden Blutproben auf fünf verschiedene Marker für oxidativen Stress (Totale oxidative Kapazität (TOC), Totale anti-oxidative Kapazität (TAC), endogene Peroxidase (EPA), Antikörper gegen oxidiertes LDL (oLAb) und Polyphenole (PPm)) untersucht, die Ergebnisse wurden mittels SPSS ausgewertet.
Ergebnisse AN-Patientinnen zeigten eine signifikante Erniedrigung der TAC (t(34)= -2.181, p=.036; AN: 1.47 (0.62); HC: 1.90 (0.56). Für die vier restlichen Parameter wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen AN-Patientinnen und der Kontrollgruppe gefunden.
Schlussfolgerung Anhand der Studienergebnisse konnte festgestellt werden, dass AN Patientinnen eine signifikant reduzierte TAC im Vergleich zu HC haben. Weitere Studien sowie Interventionsstudien sind notwendig, um die Frage zu beantworten, ob Antioxidantien zukünftig als add-on Therapie bei AN eingesetzt werden können. |