| EINLEITUNG: Die genaue Pathogenese vieler psychiatrischer Krankheiten ist trotz des immensen Fortschritts in der Forschung noch ungeklärt. Es filtert sich jedoch immer mehr heraus, dass dem Darm, der Darm-Gehirn-Achse und folglich der bakteriellen Besiedelung des Darms (Mikrobiom) erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, ob bei Patient*innen mit Reizdarmsyndrom, welche eine fäkale Mikrobiota Transplantation (FMT), also eine Übertragung von Stuhl gesunder Spender*innen erhalten haben, auch eine Veränderung psychischer Symptome festgestellt werden kann. METHODEN: Fallbeschreibungen von 12 Reizdarmpatient*innen wurden in diese Arbeit miteinbezogen. Um psychische und somatische Symptome zu quantifizieren und objektivieren wurden folgende Fragebögen vor und nach FMT angewendet: Beck Depressions Inventar (BDI), Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI), State-Trait-Angstinventar (STAI X1/X2), Schmerzfragebogen nach Schomacher, OPD-Strukturfragebogen (OPD-SFK), Physical Symptoms Inventory (PSI), Beck-Angst-Inventar (BAI), Chronic Pain Grade Questionnaire (CPGO). Diese Tests wurden zu drei Zeitpunkten durchgeführt - Screening, Baseline und dem anschließenden Follow Up drei Monate später. ERGEBNISSE: Im OPD-SFK konnte eine signifikante Verbesserung (p=0.03), jedoch nur in der Placebogruppe festgestellt werden. Die restlichen Fragebögen konnten vor und nach Stuhltransplantation keine signifikante Veränderung aufzeigen. DISKUSSION: Größere Studien sind notwendig, um psychische Auswirkungen von FMT zu ermitteln. |