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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die prognostische Bedeutung nicht-stenosierender Plaqueformationen der hirnzuführenden Gefäße bei Patient*innen mit kryptogenem Schlaganfall  
 Einleitung: Knapp 30% aller ischämischen Schlaganfälle bleiben hinsichtlich ihrer Ätiologie nach der initialen Abklärung unklar (=kryptogen). Die Detektion eindeutiger Ursachen könnte eine gezieltere Sekundärprävention erlauben. In diesem Kontext suszipierten rezent publizierte Studien einen Zusammenhang von nicht-stenosierenden atherosklerotischen Plaqueformationen mit dem Auftreten von kryptogenen Schlaganfällen. Daten hinsichtlich ihres Einflusses auf das Rezidivrisiko sind jedoch rar. Diese Arbeit soll daher atherosklerotische Plaqueformationen <50% bei kryptogenen Schlaganfallpatient*innen analysieren und die Assoziation mit zerebrovaskulären Rezidivereignissen evaluieren.



Methoden: In die Studie wurden jene Patient*innen eingeschlossen, die an einer neurologischen Abteilung der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m. b. H. (KAGes) im Zeitraum von Februar 2022 bis Juli 2023 aufgrund eines kryptogenen ischämischen Schlaganfalls in Behandlung waren. Bei allen Patient*innen wurde im Rahmen der ätiologischen Abklärung eine umfassende sonographische Untersuchung der hirnzuführenden Gefäße durchgeführt, wobei Karotisplaques <50% als „nicht-stenosierend“ gewertet wurden. Eine Risikoplaque wurde durch das Vorhandensein einer An-/ Hypoechogenität, einer Ulzeration, einer Neovaskularisierung oder einer mobilen Plaque definiert. Das Follow-Up bestand aus der Erhebung aufgetretener Rezidivschlaganfälle, weiterer zerebrovaskulärer Ereignisse, Vorhofflimmerarhythmien sowie Todesfälle. Als statistisch signifikant wurden Ergebnisse mit einem p-Wert <0,05 definiert.



Resultate: Von 297 Patient*innen (mittleres Alter: 71,4 Jahre; 46,8% Frauen) mit initial kryptogen klassifiziertem ischämischem Schlaganfall bestand bei 151 (50,8%) auf der ipsilateralen Seite des Schlaganfalls eine nicht-stenosierende atherosklerotische Plaqueformation, wobei nur bei insgesamt zehn (3,4%) Patient*innen eine komplizierte Plaqueformation auffiel. Über eine mittlere Follow-Up Dauer von 8,0±4,4 Monaten konnten elf (3,7%) ischämische Rezidivschlaganfälle identifiziert werden. Das Bestehen einer ipsilateralen Plaqueformation war nicht mit einem erhöhten Risiko für zerebrovaskuläre Ereignisse während des Follow-Up Zeitraumes assoziiert (7,9% versus 4,9%; Schlaganfallrezidiv: 5,3% versus 2,1%, jeweils p>0,1).



Diskussion: Bei mehr als der Hälfte aller kryptogenen ischämischen Schlaganfallpatient*innen wurde ipsilateral eine nicht-stenosierende Plaqueformation identifiziert. Die Anzahl an Risikoplaques fiel gering aus. Diese Studie zeigte keinen eindeutigen Anhalt für eine Assoziation zwischen ipsilateralen Plaqueformationen und zerebrovaskulären Rezidivereignissen.

 
 kryptogener Schlaganfall; Risikoplaques; Prognose; nicht-stenosierende Plaqueformationen  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Petsche, Sandra
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Neurologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kneihsl, Markus; Univ. FA Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.
  Hatab, Isra; Dr.med.univ.