| Hintergrund: Polypharmazie und Frailty sind im europäischen Raum häufige Syndrome der älteren Generation. Die Folgen der Polypharmazie, sowie das Syndrom der Gebrechlichkeit führen zu erhöhter Pflegebedürftigkeit. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, ein Bewusstsein für die Zusammenhänge dieser Phänomene zu schaffen, um adäquate Pflegemaßnahmen setzen zu können. Ziel: Die Arbeit zielt darauf ab darzustellen inwiefern sich Polypharmazie und Frailty bei älteren Menschen gegenseitig beeinflussen, beziehungsweise ob und wie sie zusammenhängen. Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine Literaturrecherche vollzogen. In den Sprachen Deutsch und Englisch wurde zwischen Oktober und November 2018 in den Datenbanken PubMed und Cinahl recherchiert. Zusätzlich wurde eine Handsuche in Google Scholar durchgeführt. Jene Studien, die mit dem Forschungsziel übereinstimmten, wurden mit dem systematischen Bewertungsbogen von Hawker et al. (2002) bewertet und bei ausreichender Qualität in die Arbeit integriert. Ergebnisse: Es konnten fünf, den Ein- und Ausschlusskriterien entsprechende Studien, identifiziert werden. Vier davon weisen deutlich auf einen bidirektionalen Zusammenhang zwischen Polypharmazie und Frailty bei älteren Menschen hin. Einerseits ist das Risiko durch Multimedikation gebrechlich zu werden erhöht, zusätzlich kommt Polypharmazie häufiger bei gebrechlichen Menschen vor. Auf der anderen Seite erhöht sich die Bereitschaft für das Verschreiben mehrerer Medikamente bei Menschen mit Frailty. Schlussfolgerung: Die Kombination der Phänomene führt zur Aufforderung ein besonderes Augenmerk auf diese vulnerable Gruppe zu legen. Die Entwicklung von einheitlichen, geriatrischen Assessments in dem sowohl die Kriterien der Frailty als auch die der Polypharmazie Platz findet, ist notwendig, um ein besseres Verständnis erreichen zu können. Zur optimalen Einschätzung und Betreuung von gebrechlichen Menschen mit Polypharmazie ist eine enge Zusammenarbeit im interdisziplinären Team unumgänglich. |