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Bibliografische Informationen
Titel
Der Einfluss chronischer Entzündungen auf die Fertilitätsbehandlung von Patientinnen mit wiederholtem Implantationsversagen am Beispiel des Helicobacter pylori
Kurzfassung
Hintergrund:
Die assistierten Reproduktionstechniken (ART) verhelfen Paaren mit Infertilität zur Erfüllung des Kinderwunsches. Bei 15% der Paare kommt es zum wiederholten Implantationsversagen (RIF). Es handelt sich um ein Zustandsbild multifaktorieller Genese. Ein Einflussfaktor ist die Dysregulation des Immunsystems, bei der u. a. durch ein ungünstiges Verhältnis von Zytokinen eine erfolgreiche Implantation des Embryos verhindert wird. Chronische Entzündungen wie die Infektion mit Helicobacter pylori (H. pylori), einem Bakterium, das den Magen besiedelt und u. a. eine Dysbalance des Immunsystems von RIF-Patientinnen auslöst, nehmen so Einfluss auf die Ausbildung von RIF. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Prävalenz der H. pylori-Infektion im Kollektiv der RIF-Patientinnen sowie die Assoziation zwischen Infektion und Therapieausgang zu eruieren und so die Wirksamkeit einer Eradikationstherapie bei H. pylori positiven RIF-Patientinnen zu ergründen.
Methoden:
In dieser retrospektiven Datenanalyse wurde bei 260 RIF-Patientinnen, bei denen im Zeitraum von Februar 2019 bis September 2023 im Kinderwunsch Institut Schenk GmbH eine Abklärung auf H. pylori mittels Enzym-Immunoassay erfolgte, der H. pylori-Status erhoben, welcher bei einem IgA ≥ 30 U/mL als positiv gewertet wurde. Weitere relevante Parameter, die erhoben wurden, waren Alter, Body-Mass-Index, Anzahl positiver Schwangerschaftstests und Lebendgeburten, sowie andere versteckte Entzündungen im dentalen, HNO- und gynäkologischen Bereich.
Ergebnisse:
Vom Patientinnenkollektiv (n = 237) erwiesen sich 19,8% H. pylori positiv. Von den H. pylori positiven Patientinnen (n = 47) hatten 36,2% einen erfolgreichen Therapieausgang, während dies bei 36,8% der H. pylori negativen Patientinnen der Fall war. Es ergab sich ein leicht negativer Zusammenhang zwischen H. pylori-Status und Anzahl positiver Schwangerschaftstests. Zwischen H. pylori-Status und dem Therapieausgang ergab sich ein schwach positiver Zusammenhang. Zwischen H. pylori-Status und einer Entzündung im dentalen, gynäkologischen oder HNO-Bereich bestand keine Korrelation. Es konnte eine schwach positive Assoziation zwischen Vorhandensein einer chronischen Entzündung und dem Erreichen eines positiven Schwangerschaftstests festgestellt werden. Sowohl zwischen H. pylori-Status und BMI, als auch Alter, bestand ein leicht negativer, nicht signifikanter Zusammenhang.
Diskussion:
Die Erhebung des H. pylori-Status erscheint im Rahmen der RIF-Diagnostik sinnvoll, da eine Infektion potenziell immunologische Mechanismen beeinflusst, die die Implantation erschweren können. Nach erfolgreicher Eradikation zeigten sich keine negativen Auswirkungen auf den ART-Erfolg; vielmehr erzielten Patientinnen mit behandelter Infektion tendenziell bessere Ergebnisse als H. pylori-negative Patientinnen. Prospektive Studien mit größeren Kollektiven sind erforderlich, um diese Beobachtungen zu bestätigen und den Stellenwert einer routinemäßigen H. pylori-Abklärung bei RIF-Patientinnen zu klären.
Schlagwörter
Reproduktionsmedizin; Assistierte Reproduktionstechniken; Infertilität; wiederholtes Implantationsversagen; Helicobacter pylori; chronische Entzündung; Immunsystem
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Vaterl, Hannah
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Medizinische Universität Graz
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Schenk, Michael; Prim. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MAS
Mitbetreuer*in (intern)
Weiss, Gregor; Priv.-Doz. Dr.scient.med. BSc MSc
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