| Zielsetzung: Herz-Magnetresonanztomographie (MRT) erlaubt die Bestimmung rechts-ventrikulärer (RV) volumetrischer Funktionsparameter durch die Segmentierung des RV in tomographischen Schnittbildern in Kurzachsenorientierung (SA), wobei die Definition der RV Basisebene häufig herausfordernd ist. Zentrale Ursache dieses Problems ist die kom-plexe Bewegung der Trikuspidalklappenebene, sowie die im Vergleich zum linken Ventri-kel asymmetrische Geometrie des RV. Das Ziel dieser Studie war die Ableitung und der Vergleich funktioneller RV Normalwerte unter Verwendung verschiedene Methoden zur Definition der RV Basisebene und die Untersuchung der Konsistenz der unterschiedlichen RV Schlagvolumina (RVSV) mit den entsprechenden Schlagvolumina des linken Ventri-kels (LVSV). Material und Methoden: Zur Datenakquisition wurden 40 gesunde Probanden mittels EKG-getriggerter 1.5T MRT untersucht. Dabei wurde der gesamte linke und rechte Ventrikel mit Cine-Schnittbildstapel in Kurzachsenorientierung (SA) abgebildet. Die volu-metrische Funktion des linken Ventrikels wurde durch automatische Segmentierung mittels Standardsoftware ausgewertet. RV Volumina (enddiastolisches und endsystolisches Vo-lumen), RVSV sowie die RV Auswurffraktion wurden durch manuelle Segmentierung des RV in Enddiastole und Endsystole bestimmt. Die RV Basisebene wurde entweder direkt in den basalen SA Schnittbildern festgelegt (merged SA und SA Methode) oder durch die Position der Trikuspidalklappenebene, die in Langachsenschnittbildern (4-Kammerblick, 4CH; RV 2-Kammerblick, RV 2CH) definiert werden konnte (4CH, 4CH & RV 2CH und optimized 4CH & RV 2CH Methode) berechnet. Die volumetrischen Funktionsparameter wurden mittels t-Test, paarweiser Korrelation und Bland-Altman-Analyse verglichen. Ergebnisse: Merged SA, SA, 4CH, 4CH & RV 2CH und optimized 4CH & RV 2CH Me-thode wiesen signifikante Unterschiede in allen RV Funktionsparametern auf und die 95% Limits of Agreement waren groß. Die Korrelationen der methodisch unterschiedlich ermit-telten RVSV mit LVSV waren ähnlich (r = 0.82 – 0.88), allerdings wurde das RVSV im Vergleich zum LVSV nur bei den Methoden mit zwei langen Achsen nicht signifikant un-terschätzt (LVSV = 98 ± 23 ml; 4CH & RV 2CH Methode: RVSV = 100 ± 30 ml, p = 0.43; optimized 4CH & RV 2CH Methode: RVSV = 102 ± 28 ml, p = 0.06). Zusammenfassung: Bei der Auswertung RV volumetrischer Funktionsparameter aus SA Cine-Serien spielt die Art der Definition der RV Basisebene eine wesentliche Rolle. Bei Miteinbeziehen der langen Achsen zur Modellierung der RV Basisebene aus der Position der Trikuspidalklappe ergeben sich im Vergleich mit LVSV konsistente Ergebnisse. Die im Rahmen dieser Studie erstellten Normalwerte könnten als Referenzwerte für weitere Stu-dien dienen. |