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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 CHARAKTERISIERUNG DES RETROGRADEN BLUTFLUSSES IM PULMONALEN HAUPTSTAMM BEI PATIENTEN MIT ER-HÖHTEM PULMONALEM MITTELDRUCK MITTELS HERZ-MAGNETRESONANZ PHASENKONTRASTBILDGEBUNG EINE RETROSPEKTIVE STUDIE  
 Pulmonale Hypertonie (PH) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die bei einer chronischen Erhöhung des pulmonal-arteriellen Mitteldrucks (mPAP) in Ruhe ≥ 25 mmHg leitlinienkonform mittels Rechtsherzkatheter diagnostiziert wird. Magnetresonanz-Phasenkontrastbildgebung (MR-PCI) des Herzens erlaubt erhöhten mPAP aus der Dauer eines charakteristischen Blutflusswirbels im pulmonalen Hauptstamm (MPA) mit physikali-scher Genauigkeit abzuschätzen. Diese Wirbelströmung verursacht einen retrograden Blutfluss, dessen Start-Zeit („retrograde flow onset time“ ROT) im Herzintervall als nicht-invasiver Index zur Diagnose von pulmonal-arteriellem Lungenhochdruck (PAH) verwen-det werden kann. Das Ziel dieser Studie ist es herauszufinden in wie weit sich diese Me-thode für alle PH Gruppen verallgemeinern lässt.
In die vorliegende retrospektive Studie wurden 108 Patientinnen/Patienten (n = 54 mit mPAP ≥ 25 mmHg / n = 54 mit mPAP < 25 mmHg), die im Rahmen der Abklärung von PH mit Rechtsherzkatheter untersucht wurden und zeitnah (11±19 Tage) zu einer Herz-Magnetresonanzuntersuchung mit MR-PCI der MPA zugewiesen wurden, eingeschlossen. Gesamtfluss und retrograder Blutfluss in der MPA wurden mittels Routine-Software ma-nuell ausgewertet. Als ROT wurde die Zeitdifferenz zwischen dem Startzeitpunkt des MPA Blutflusses und dem retrograden Fluss definiert. Die Startzeiten wurden dabei mit ver-schiedenen Fit-Methoden bestimmt. Die statistische Analyse der ROT umfasste Vergleich mittels 2-Stichproben t-Test (Patientinnen/Patienten mit normalem mPAP mit PAH und mit non-PAH-PH), Korrelationsanalyse und Receiver-Operating-Characteristic (ROC) Kur-venanalyse.
Mit der Upslope-Fit Methode konnte ROT in allen Patienten ohne größere Limitationen bestimmt werden. In Patientinnen/Patienten mit PH waren die mittleren ROT signifikant kürzer als in Patientinnen/Patienten mit normalem mPAP (PH: 144±53 ms; non-PH: 271±65 ms; p < 0.0001). ROT in PAH und non-PAH-PH unterschied sich nicht signifikant (p = 0.41). ROT aller Patientinnen/Patienten korrelierte nur moderat mit dem mPAP (r = -0.67). Die ROC-Kurvenanalyse ergab nicht nur für PAH eine hohe diagnostische Genau-igkeit (AUC, 0.95; cut-off, 195 ms; Sensitivität/Spezifität, 0.88/0.89) sondern auch allge-mein für PH (AUC, 0.94; cut-off, 195 ms; Sensitivität/Spezifität, 0.87/0.89).
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ROT in der MPA aus MR-PCI der MPA mittels Routine Auswertesoftware bestimmt werden kann. Wenngleich ROT nicht unmittelbar die nicht-invasive Bestimmung von mPAP erlaubt, gelingt die Diagnose mPAP ≥ 25 mmHg nicht nur für PAH, sondern allgemein für PH mit hoher Genauigkeit.  
 Magnetresonanztomographie; MRT; Magnetresonanz-Phasenkontrastbildgebung; MR-PCI; Pulmonale Hypertonie; PH; Pulmonararterielle Hypertonie; PAH  
 
 2015  
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 Lungenheilkunde
 Radiodiagnostik
 Radiologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Janig, Christoph Martin; B.rer.nat.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Radiologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Reiter, Ursula; Dr.
  Fuchsjäger, Michael; Univ.-Prof. Dr.med.univ.